Zwei Schweizer «Gefangene» in Libyen angeklagt

publiziert: Donnerstag, 24. Jul 2008 / 13:27 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 24. Jul 2008 / 19:11 Uhr

Tripoli - Die Lage der zwei Schweizer «Gefangenen» in Libyen hat sich verschärft. Sie wurden offiziell angeklagt. Aus dem Polizeigewarsam wurden sie in ein Untersuchungsgefängnis gebracht. Laut EDA ist ihre Situation «sehr schwierig»; man sei «auf dem Weg zu einer Krise».

7 Meldungen im Zusammenhang
Die beiden Schweizer, unter ihnen ein Mitarbeiter der ABB, sitzen seit Samstag in Polizeihaft. Zudem wurden Schweizer Firmen aufgefordert, ihre Geschäfte in Libyen einzustellen.

Als Vergeltungsmassnahme für die vorübergehende Festnahme eines Sohns von Staatschef Muammar el Gaddafi in Genf hat die nationale libysche Seefrachtgesellschaft auch die Erdöllieferungen an die Schweiz gestoppt.

Zudem dürfen Schiffe aus der Schweiz von nun an nicht mehr in den Häfen Libyens anlegen und werden dort auch nicht beladen.

Ferner wurde mit «neuen Massnahmen» gedroht, sollte die Schweiz nicht «innerhalb der nächsten Stunden» den Fall Hannibal Gaddafi zu den Akten legen.

Erdöl-Vereinigung reagiert gelassen

Die Erdöl-Vereinigung reagierte gelassen auf den Lieferstopp. Es seien keine langen Schlangen vor Schweizer Tankstellen zu erwarten. Getroffen werde vor allem die Schweizerische Tamoil, die sich «ironischerweise» in libyschem Besitz befinde, sagte Geschäftsführer Rolf Hartl.

Besorgt äusserte sich Antje Bärtschi, Sprecherin des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO). Sollte der Boykott über längere Zeit andauern, würde sich die Schweiz bemühen, die Versorgung über andere Quellen sicherzustellen. Ein Rückgriff auf die Pflichtlager stehe nicht zur Debatte.

Sohn Gaddafis in Genf festgenommen

Der Sohn Gaddafis und dessen Ehefrau wurden am vergangenen Dienstag in Genf festgenommen. Zwei Tage später kamen sie nach Zahlung einer hohen Kaution wieder frei. Die Genfer Justiz wirft ihnen Körperverletzung, Drohung und Nötigung zweier Hausangestellten vor.

Seit Mittwochabend weilt eine hochrangige Delegation des Eidg. Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) in Tripoli. Sie hat zum Ziel, die Freilassung der beiden Schweizer zu erreichen und Libyen dazu zu bewegen, ihre Massnahmen gegen die Schweiz rückgängig zu machen.

(dl/sda)

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Dann ist ja alles i.o.
Danke, Sauron, für ihre "logistische" Präzisierung ;-)). Ich weiss nicht recht, ob ich jetzt etwas beruhigter bin. Es ist schon erschreckend, was es heisst, in Ländern zu leben, in denen keine Rechtssicherheit herrscht (erinnern wir uns an den Sudan, wo eine Lehrerin fast gesteinigt wurde, weil ein Schüler den Teddy Mohammed taufte, an den Mob in Südafrika, wo "Ausländer" aus Simbabwe bei lebendigem Leib verbrannt wurden oder jetzt in Lybien, an die Festnahme der 2 Schweizer, die müssen sich doch wie eine kafkaeske Romanfigur vorkommen :-((.
CH-Versorgung
Die Schweiz bezieht zwar Öl aus Lybien, aber wir sind nicht davon abhängig. Raffiniert wird es in Rotterdam oder irgenwo in Frankreich. Öl ist Öl... die Qulle ist egal. Schnell ist ein anderer Lieferant zur Stelle... Lybiens Verhalten ist einfach nr Sandkastengebaren. Und das Öl das einzig vermeindliche Druckmittel.
Achtung überreaktion
Klar ist es verständlich das sich jetzt so ziemlich jeder in der Schweiz über Herrn Gaddafi aufregt und die Komentare in diversen Foren sind wohl kaum miss zu verstehen aber vergessen wir bei aller Wut nicht, dass es hier auch noch um das Leben von 2 Schweizern geht.
Geldhahn zudrehen
ich finde hier ist die schweizer neutralität die falsche lösung!
es geht hier um 2 bürger unseres landes!!
also herr gaddafi wie wäre es denn da sie uns ja das öl zudrehen wenn wir ihnen einfach mal den geldhahn von unseren schweizer banken zudrehen?
Klare Stärke
Da wird doch wieder einmal ganz klar, wer oder was die Welt regiert: Kohle oder eben Öl.
Touristen nicht, Oel schon
Sie haben recht, für die Touristen macht die Schweiz nicht alles - fürs Oel, bzw. Gas, hüllt sich unsere Frau Ministerin vorsorglich ein, man will den Geschäftspartnern ja nicht Anlass zur Verstimmung geben .....
Das wird noch heiter für die hochentwickelten, energieabhängigen Industrie-Staaten. Wie schnell es auch bei uns wieder zappendusteres Mittelalter werden kann zeigt diese kleine Sommerposse um den Wüstenkönig und seinen Prinzen...
Muskelzucken statt Manieren
Statt uns mit Muskelzucken versuchen in die Knie zu zwingen sollte der Herr Gaddafi lieber seinen Sohn übers Knie legen.

Nur weil er ihm keine Manieren beibringen kann, soll die Schweiz ihr Rechtssystem über den Haufen werfen ? Nein Herr Gaddafi, ich glaube das hat unser Land nicht nötig. Wir sind auch auf Touristen aus Ihrem Land kaum angewiesen, es gibt noch genügend Gäste die sich zu benehmen wissen.
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