Zeitschriften bewerben zu viel ungesundes Essen

publiziert: Mittwoch, 21. Jan 2009 / 23:30 Uhr

Newcastle/Wien - Die meiste Werbung für Nahrung ist verführerisch und verleitet zu ungesundem Essverhalten. Zu diesem Schluss sind Forscher der Newcastle University gekommen, als sie die Werbeeinschaltungen für Essen und Getränke in den 30 auflagestärksten Wochenzeitschriften Englands untersuchten.

Besonders bei Kindern hat Werbung für ungesunde Nahrung gemäss Heinz Schöffl negative Folgen.
Besonders bei Kindern hat Werbung für ungesunde Nahrung gemäss Heinz Schöffl negative Folgen.
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Eine Ernährungsanalyse ergab, dass der Grossteil aller beworbenen Produkte mehr Zucker und Salz sowie weniger Ballaststoffe enthält als die World Health Organisation (WHO) empfiehlt.

«Obwohl fast jede Zeitschrift einen gesunden Lebensstil propagiert, bombardiert sie uns kontinuierlich mit Bildern von ungesundem Essen. Das beeinflusst unsere Nahrungswahl in negativer Weise», kritisiert Studienleiterin Jean Adams.

Negative Folgen für Kinder

Fertigmenüs, Sossen und Suppen - Speisen mit eher hohem Salz- und Zuckergehalt - machten in der Studie ein Viertel aller vorgefundenen Nahrungsinserate aus. Ebenso oft wurden fett- und zuckerhältige Speisen wie Eiscreme, Schokoriegel oder zuckerversetzte Softdrinks beworben, die nur in geringem Mass verzehrt werden sollten.

«Besonders bei Kindern hat Werbung für ungesunde Nahrung negative Folgen», sagt der Konsumentenschützer Heinz Schöffl im Gespräch. Eine Beschränkung der Kinderwerbung auf gesundheitsfördernde Produkte sei in Europa erst bei englischen Fernsehsendern zu beobachten, die sich freiwillige Selbstverpflichtungen auferlegt haben.

«Der rechtliche Rahmen zur Unterbindung von Werbung für ungesunde Produkte ist sehr eng. Obwohl Firmen in erster Linie auf die Vermarktung ihrer Produkte abzielen, müssen sie jedoch Acht geben, dass sie aufgrund ihrer Werbung nicht plötzlich als Kinderverführer dastehen», so Schöffl.

Eine Frage der Bildung

Die britische Studie zeigte auch, dass die Werbung in Zeitschriften für Frauen und niedrigere soziale Schichten bedeutend ungesünder ist als bei hochwertigen Magazinen, die in Ausnahmefällen auch Früchte oder Gemüse bewarben.

Schöffl unterstreicht, dass die Kritikfähigkeit gegenüber Werbebotschaften eine Frage der Bildung sei. «Erst wenn der Konsument die Nährwertangaben lesen und verstehen kann, erfüllen sie ihre Aufgabe. Daher sollten sie in lesbar grosser Schrift mit hohen Kontrasten abgedruckt werden.»

Schwierig zu durchschauen seien die von der Werbung verwendeten Objekte zur emotionalen Manipulation. «Besonders in Bezug auf Herkunft und Herstellung eines Produkts lassen emotional besetzte Wörter oder Bilder leicht irreführende Klischees beim Konsumenten entstehen», kritisiert der Wiener Lebensmittelexperte.

Neue Regelung für EU

Was Produkte betrifft, die in ihrer Werbung positive Effekte für die Gesundheit versprechen, tritt zu Jahresbeginn 2010 eine EU-weite Regelung in Kraft. Zu diesem Zeitpunkt wird eine Liste mit den Nährwertprofilen für eine Reihe von Lebensmittel veröffentlicht, die den Zulassungsvorgang der Werbung von Produkten besser regelt und zugleich vereinfacht.

«Zu erwarten sind strengere Vorgaben, die ausufernde Angaben unterbinden. Dazu gehört beispielsweise der oft nicht gerechtfertigte Hinweis auf einem Produkt, dass hoher Kalziumgehalt gut gegen Osteoporose ist», so Schöffl. Die Neuregelung sollte es daher Konsumenten leichter machen, Gesundes von Ungesundem zu unterscheiden.

(bert/pte)

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