Wert von Alpenlandschaften untersucht

Trotzdem liegt das Einkommen im Alpenraum gemäss Untersuchungen des Nationalfonds um 21 Prozent unter jenem in der übrigen Schweiz. Ohne Ausgleichszahlungen via Finanzausgleich, Subventionen oder Steuersystem beliefe sich der Einkommensunterschied sogar auf 31 Prozent, wie aus einer Studie des Schweizerischen Nationalfonds über den Wert der Alpenlandschaft hervorgeht.

Viele Alpenregionen bleiben auf Ausgleichszahlungen angewiesen, selbst wenn deren Chancen besser genutzt werden. Wie weit die Besiedlung bis in entlegene Alpentäler mit einem begrenzten Entwicklungspotenzial erhalten bleiben soll, ist laut dem Nationalfonds eine politische Frage.

Wirtschaftliche Chancen

Beim Nationalen Forschungsprogrammes 48 «Landschaften und Lebensräume der Alpen» wurde der wirtschaftliche Wert der Alpenlandschaft untersucht. Erforscht wurde auch, wie sich dieser Wert in Einkommen umsetzen lässt. Die Studie kommt zum Schluss, dass das Alpengebiet durchaus eine wirtschaftliche Zukunft hat, wenn die Landschaft erhalten wird.

Marktwirtschaftliche Chancen liegen im Tourismus, in der Nutzung erneuerbarer Energien oder in einer intensiveren Vermarktung von Produkten der Berglandwirtschaft. Märkte könnten aber nur mit Innovation erschlossen werden, wie das Beispiel von Iglu- Übernachtungen zeige, teilte der Nationalfonds mit.

Ökologische Perspektiven

Die bessere Nutzung der Landschaft als öffentliches Gut kann ebenfalls eine Chance sein. Abgeltungen an die alpine Bevölkerung müssten jedoch stärker mit ökologischen Zielen verknüpft und an Leistungen zum Schutz und zur Pflege der Landschaft gebunden werden.

Schwer haben es abgelegene Regionen ohne Tourismusangebote. Naturpärke sind wohl eine Perspektive. Regionalwirtschaftlich wirksam sind sie aber erst, wenn traditionelle Nutzungen mit neuen Dienstleistungen wie dem sanften Tourismus kombiniert werden.

(ht/sda)