Wegen des hohen
Rückstellungsbedarfs wird die BCV ihr Aktienkapital um 600 Millionen Franken
erhöhen müssen. Diesbezügliche Verhandlungen mit einer grossen,
international tätigen Bank seien bereits im Gang.
Die Kantonsregierung hat bereits zugesagt, sich mit 51 Prozent an
der Kapitalerhöhung zu beteiligen. Der Kanton hält nach wie vor
eine Mehrheit an der BCV.
Zur Bildung der Rückstellungen in Höhe von 1,7 Milliarden Franken will die
BCV nach eigenen Angaben freie und gesetzliche Reserven in Höhe von
685 Millionen Franken auflösen und den budgetierten Betriebsgewinn 2001 in
Höhe von 240 Millionen Franken verwenden. Der Rest sowie Wertberichtigungen
auf zum Verkauf stehenden Immobilien wird in einen Jahresverlust
von geschätzten 390 Millionen Franken münden.
In den Westschweizer Medien werden geerbte Klumpenrisiken der
Regionalbank BVCréd und des Crédit foncier vaudois (CFV) als
Hauptgrund für den gestiegenen Rückstellungsbedarf gehandelt. Seit
1996 führt die BCV in ihren Büchern Rückstellungen in Höhe von mehr
als einer Milliarde Franken, ohne dass es ihr gelungen wäre, das Volumen der
risikobehafteten Kredite zu vermindern.
Die Anleger reagierten ungnädig auf die Neuigkeiten aus Lausanne.
Die Aktie der BCV sackte nach der Ankündigung um 9,9 Prozent auf
255 Franken ab.
(sk/sda)
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