WEKO büsst SIX-Gruppe

Konkret geht es um eine Währungsumrechnungs-Funktion an Zahlkartenterminals. Diese Funktion (DCC) erlaubt es Inhabern einer ausländischen Kredit- oder Debitkarte zu wählen, ob sie einen Betrag in Franken oder in ihrer Landeswährung bezahlen wollen.

Vor rund fünf Jahren entwickelte die SIX-Gruppe eine solche Währungsumrechnungs-Funktion. Dies führte zu der Beschwerde einer Konkurrentin bei der Wettbewerbskommission (WEKO): SIX Multipay biete seinen Kunden diese Funktion nur an, wenn sie über Kredit- oder Debitkartenterminals von der Schwestergesellschaft SIX Card Solutions verfügten.

Die Konkurrentin, welche ebenfalls Terminals verkauft, verlangte von den beiden SIX-Gesellschaften die nötigen Informationen, um DCC-kompatible Terminals anbieten zu können. Die Firmen wollten die Schnittstelleninformation aber nicht offenlegen.

Aus Sicht der WEKO war diese Weigerung unzulässig, wie sie am Dienstag bekannt gab: SIX Multipay habe eine marktbeherrschende Stellung im Zahlungsverkehr für die Kreditkarten Visa und Mastercard sowie die Debitkarte Maestro. Bei den bei SIX Multipay angeschlossenen Händlern hätten die DCC-fähigen Terminals von SIX Card Solutions einen klaren Wettbewerbsvorteil gehabt.

SIX Multipay ist ein so genannter Acquirer - das Unternehmen schliesst die Verträge mit den Händlerinnen und Händlern ab, und übernimmt den Zahlungsverkehr für die Kartenherausgeber.

SIX will Entscheid weiterziehen

Die SIX wehrt sich gegen die Vorwürfe der WEKO: Die Gruppe weist den Vorwurf des Marktmissbrauchs zurück und wird nach den heute vorliegenden Informationen vor dem Bundesverwaltungsgericht rekurrieren, wie das Unternehmen der Nachrichtenagentur SDA mitteilte.

Der Konzern stellt die damalige Lage anders dar: Vor fünf Jahren habe SIX Card Solutions ihre Währungsumrechnungs-Funktion neu entwickelt. Das Unternehmen habe die Funktion zuerst intern testen und durch Visa zertifizieren wollen, und habe daher dem Konkurrenten die Schnittstelleninformation nicht offengelegt.

(bert/sda)