Vetropack kauft slowakische Glashütte

Über den Kaufpreis für das Werk Skloobal a.s. Nemsova sei Stillschweigen vereinbart worden, teilte Vetropack am Montag in einem Communiqué mit. Vetropack hatte bereits am 6. Juni berichtet, dass das slowakische Konkursgericht dem Schweizer Unternehmen im Rahmen eines Bietverfahrens den Zuschlag gegeben hatte.

Vetropack habe zudem nur die Aktiven der Glashütte gekauft, hiess es weiter. Restrukturierungskosten würden folglich keine entstehen, da die Schulden nicht übernommen werden mussten, sagte Konzernchef Claude Cornaz auf Anfrage. Zu den Aktiven gehören auch die betriebsnotwendigen Anlagen und das Fertigwarenlager. Das slowakische Werk hat im letzten Jahr einen Umsatz von 40 Mio. Fr. erzielt und produziert jährlich 100'000 Tonnen Verpackungsglas für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Die Hälfte wird auf dem slowakischen Inlandmarkt abgesetzt.

Kein Ersatz für Bülach

Vetropack, das in Osteuropa bereits Werke in Kroatien und Tschechien betreibt, will mit dem Neuerwerb die «wirtschaftliche Dynamik Osteuropas» ausnützen und sich einen neuen Markt erschliessen. Die Werke produzieren ausschliesslich für den jeweiligen Heimmarkt und die umliegenden Länder. Es seien keine negativen Einflüsse auf die Arbeitsplätze in anderen Vetropack-Standorten zu befürchten, hiess es weiter. Auch auf das Schweizer Werk in St-Prex werde der Kauf keine Folgen haben, sagte Cornaz weiter. St-Prex produziere, zusammen mit dem österreichischen Werk, nur für den Schweizer Markt.

Mit dem Kauf würden auch nicht Kapazitäten des Werkes Bülach ersetzt, sagte Cornaz. Ende Februar 2001 war die Vetropack-Glashütte in Bülach unter grossem Protest der Gewerkschaften geschlossen worden. 180 Arbeitsplätze gingen verloren.

Auf den diesjährigen Umsatz werde sich der Kauf noch nicht stark auswirken, da das slowakische Werk nur teilkonsolidiert werde, sagte Cornaz. Der Umsatz werde leicht unter den 432 Mio. Fr. des Jahres 2001 liegen, weil im letzten Jahr noch Mehrverkäufe wegen vorgezogener Entsorgungsgebühren angefallen waren. Insgesamt sei Vetropack auf Kurs. Der Reingewinn werde höher ausfallen, sagte Cornaz, da die Stilllegung des Bülacher Werkes im letzten Jahr (einmalige) 14,5 Mio. Fr. gekostet hatte.

(gä/sda)