Unser Wasserfussabdruck ist gross

publiziert: Dienstag, 8. Jan 2013 / 09:00 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 8. Jan 2013 / 09:59 Uhr

Zum Kochen, Waschen und Putzen brauchen die Schweizer täglich etwa 160 Liter Trinkwasser. Unser realer Wasserverbrauch ist jedoch um ein Vielfaches höher. Grund dafür ist das sogenannte «virtuelle Wasser»: Mit jedem importierten Steak, Baumwollkleid oder iPhone wird irgendwo auf der Welt Wasser genutzt, umgeleitet oder verschmutzt.

Bernhard Wehrli ist Professor für Aquatische Chemie an der ETH Zürich und an der Eawag.
Bernhard Wehrli ist Professor für Aquatische Chemie an der ETH Zürich und an der Eawag.
1 Meldung im Zusammenhang
Weiterführende Links zur Meldung:

«Der Wasser-Fussabdruck der Schweiz»
Felix Gnehm, WWF/DEZA, 2012
deza.admin.ch

Ein Deziliter Trinkwasser reicht aus, um eine Tasse Kaffee zu brühen. Wirklich? Wenn wir die Verdunstung der Kaffeepflanze sowie den Wasserverbrauch beim Rösten, Verpacken und Verteilen der Kaffeebohnen einrechnen, so erhalten wir einen Wasserbedarf von 140 Litern pro Tasse Kaffee. Ein Apfel benötigt 70 Liter Wasser, ein T-Shirt aus Baumwolle 2000 Liter und ein doppelter Hamburger 2400 Liter. Dieses Wasser nennt man «virtuelles Wasser».

Mit diesen Informationen zur Wasserintensität in der Warenproduktion können wir nun den persönlichen oder den nationalen Wasserfussabdruck berechnen. Dazu ermitteln wir nicht nur den Trinkwasserverbrauch sondern auch die Import- und Exportbilanz des virtuellen Wassers.

Weil die Schweiz eine grosse Menge Agrar- und Industrieprodukte importiert, ist unser Wasserfussabdruck mehr als 25 Mal grösser als unser Trinkwasserverbrauch: 4200 Liter pro Person und Tag beträgt er (siehe weiterführende Links zur Meldung). Gründe für die hohe Wasserintensität unserer Volkswirtschaft liegen unter anderem im überdurchschnittlichen Konsum von Fleisch, Zucker, Kaffee und Tee.

Wo liegt das Problem?

Im Vergleich zum CO₂-Fussabdruck gibt es für Wasser keine globale Vergleichsgrösse wie den steigenden CO₂-Gehalt der Atmosphäre. Ein grosser Wasserfussabdruck führt nicht überall auf der Welt zu Problemen, er muss relativ zur regionalen Verfügbarkeit von Trink- und Brauchwasser diskutiert werden. Dazu müssen wir das Konzept des Wasserfussabdrucks noch weiter entwickeln. Schon jetzt zeigt sich aber: Der Handel mit Gütern ist auch ein Handel mit dem Zugang zum Wasser. Reiche Länder haben die Möglichkeit auch im Falle einer Dürre virtuelles Wasser in Form von Nahrungsmitteln zu importieren. In ärmeren Regionen geraten die Wasserressourcen dagegen bei hoher Bevölkerungsdichte schnell unter Druck, wenn die Niederschläge ausbleiben. Aus einigen dieser kritischen Regionen importiert auch die Schweiz Agrarprodukte.

Eine kürzlich erschienene Studie nennt spezifisch die Einzugsgebiete des Nils, des Aralsees, von Euphrat und Tigris sowie von Indus und Ganges als Produktionsgebiete für den Export in die Schweiz und als Brennpunkte der Wasserknappheit (siehe weiterführende Links zur Meldung). Um den Wasserfussabdruck dieser Regionen zu verkleinern, braucht es höhere Preise für Agrarexporte aus solchen Trockengebieten. Damit würden Investitionen in die Wasserinfrastruktur möglich und es könnten mit demselben Wassereinsatz mehr Baumwolle für T-Shirts produziert werden. Andererseits hilft ein bescheidener Konsumstil mit, die Wasserressourcen unseres blauen Planeten zu schonen.

(Prof. Bernhard Wehrli/ETH-Zukunftsblog)

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