Ungewisse Zukunft für Alcan-Aluminiumwerk

Alcan und das Investoren-Konsortium aus Deutschland und der Schweiz seien sich einig, dass die Gewinnung von Aluminium in Steg unter den derzeitigen Bedingungen nicht rentabel betrieben werden könne, teilte der Aluminiumkonzern Alcan in einem Communiqué mit.

Die Kanadier hatten im September angekündigt, dass für die Aluminiumhütte mit ihren ungefähr 140 Arbeitsplätzen eine Lösung gesucht werde. Der Verkauf war als Option bezeichnet worden.

Alcan und das Konsortium begründen die schwierige Zukunft der Elektrolyse mit dem hohen Energiebedarf der Alu-Herstellung und den damit verbundenen Kosten. Der Ende 2005 auslaufende Stromliefervertrag sicherte noch einen Preis von 3,2 Rappen pro Kilowattstunde.

Viel zu teuer

Nun hätten die Stromlieferanten einen Preis von 7,7 Rappen geboten mit einer Vertragsdauer von drei Jahren, erklärte Albert Bass vom interessierten Konsortium vor den Medien. Dies sei viel zu teuer. Das Konsortium wollte einen Fünfjahresvertrag mit einem Preisplanfond von 5,3 Rappen.

Sowohl die Energiepolitik als auch die Industrieförderungspolitik hätten bislang versagt. Man werde aber weiterhin das Gespräch mit den Stromproduzenten suchen.

Die Kritik wollte die Walliser Regierung nicht unwidersprochen lassen. Das Scheitern der Verhandlungen sei nicht alleine auf den Strompreis zurückzuführen. Die Preisvorstellungen der beiden Parteien hätten im zweistelligen Millionenbereich voneinander abgewichen, schreibt die Regierung.

Gewinne eingestrichen

Im Übrigen habe man der Elektrolyse in den letzten sechs Jahren Stromrabatte im Umfang von 27 Mio. Fr. gewährt. In dieser Zeit habe der kanadische Konzern am Standort Steg Gewinne eingestrichen.

Wie es nun mit der Elektrolyse in der Oberwalliser Gemeinde weitergeht, wollte Alcan nicht sagen. Ein endgültiger Entscheid für den Betrieb werde im Januar getroffen.

Wie auch immer dieser ausfalle, seien keine negativen Auswirkungen auf andere Alcan-Fabriken in der Region zu erwarten.

(rr/sda)