UBS an der Börse weiter unter Druck - CS gesucht

Am Montagvormittag erreichte der Kurs der UBS-Aktie mit 34.14 Franken den tiefsten Wert seit mehreren Jahren. In Handelskreisen wurde weiterhin von aggressiven Verkaufswellen aus dem In- und Ausland berichtet. Am Abend erholte sich der Kurs etwas und die Aktie schloss bei 36.12 Fr. doch noch 0,3 Prozent im Plus.

Am Markt wurde zudem auf die verhaltene Wochenendpresse verwiesen. Gemäss Presseberichten rechnen nicht näher spezifizierte firmeninterne Kreise im ersten Quartal mit weiteren Abschreibungen im Umfang von bis zu 4,5 Mrd. Franken.

Spekulationen um CS

Die anderen Finanzwerte im SMI waren am Montag dagegen deutlich auf der Gewinnerseite, allen voran Julius Bär mit einem Plus von 4,74 Prozent. Aber auch UBS-Konkurrentin Credit Suisse waren gesucht. Die Titel legten um 3,18 Prozent auf 56.75 Franken zu. Die CS profitierte von Berichten, wonach das Emirat Katar Aktien der Credit Suisse kaufe.

«Wir haben eine Beziehung zur Credit Suisse und haben einige ihrer Aktien am Markt gekauft, aber ich kann nicht sagen wie viel Prozent es tatsächlich sind, da wir noch dabei sind», zitierte die Nachrichtenagentur Bloomberg am Montag den Ministerpräsidenten des Emirats, Sheikh Hamad bin Jassim bin Jabr al-Thani. Sheikh Hamad leitet den Staatsfonds Qatar Investment Authority.

Zudem plane Katar, in den nächsten zwölf Monaten für bis zu 15 Milliarden Dollar Aktien europäischer und US-Banken zu kaufen. Ein Sprecher der Credit Suisse lehnte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters einen Kommentar ab. Nach schweizerischem Gesetz müssen Investoren ihre Beteiligung an einem Unternehmen veröffentlichen, sobald sie die Marke von drei Prozent überschritten haben.

Zukauf der CS

Die Credit Suisse ihrerseits liess am Montag veröffentlichen, dass sie einen Anteil von 3,651 Prozent Erwerbsoptionen und 3,976 Prozent Veräusserungsoptionen an UBS-Namenaktien hält. Der Wert der Aktie der UBS hat sich seit Bekanntwerden der Probleme im Zusammenhang mit der Hypothekarkrise in den USA im vergangenen Herbst praktisch halbiert.

Die UBS muss wegen Fehlspekulationen mit Ramschhypotheken in den USA 21 Mrd. Franken abschreiben und schreibt deshalb einen Konzernverlust von 4,4 Mrd. Franken. Das ist der erste Verlust in der Geschichte der Bank überhaupt.

(ht/sda)