Trotz Rekordverlusten gut abgesichert

publiziert: Mittwoch, 24. Sep 2008 / 11:24 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 24. Sep 2008 / 16:26 Uhr

Zürich - Finanzkrise und Aktienbaisse haben bei den Schweizer Pensionskassen deutliche Spuren hinterlassen. Die Kassen haben seit Anfang 2008 30 Milliarden Franken eingebüsst. Dennoch steht es um deren Sicherheit aber insgesamt gut.

Schlechte Aussichten: Der Deckungsgrad der Pensionskassen verringerte sich um knapp 7 Prozent.
Schlechte Aussichten: Der Deckungsgrad der Pensionskassen verringerte sich um knapp 7 Prozent.
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Es gehe den Pensionskassen nicht so schlecht, wie in den Medien kolportiert werde, sagte Complementa-CEO Michael Brandenberger, der am Mittwoch in Zürich den jährlich erscheinenden «Risiko Check-up» zur Lage der Pensionskassen präsentierte. Diese sei «nicht besorgniserregend».

2008 deutlich tieferer Deckungsgrad

2008 hat sich der so genannte Deckungsgrad aller Pensionskassen zusammen (per August) um gegen 7 auf rund 103 Prozent verringert. Damit stieg der Anteil der Kassen mit Unterdeckung (weniger als 100 Prozent) bei den privatrechtlichen Pensionskassen auf rund 13, bei den öffentlichrechtlichen auf 62 Prozent.

Der Deckungsgrad gibt an, zu wieviel Prozent die Verpflichtungen einer Kasse mit Vermögenswerten gedeckt sind. Wie aus der Studie weiter hervorgeht, lag der durchschnittliche Deckungsgrad bei den privatrechtlichen Kassen per Mitte Jahr immer noch bei über 108 Prozent. Damit wäre die Mehrheit laut Studie in der Lage, einen weiteren Einbruch in ähnlicher Höhe zu verkraften.

Die Momentaufnahme basiert auf Modellrechnungen. Sie stützt sich auf die ebenfalls neu präsentierten Angaben zum nach Kassengrössen gewichteten Deckungsgrad per Ende 2007. Er belief sich für alle Kassen auf 109,1 Prozent (minus 0,2 Prozent gegenüber 2006). Bei den privatrechtlichen Kassen lag der Deckungsgrad Ende 2007 bei 116,6, bei den öffentlichrechtliche bei genau 100 Prozent.

Riesige Buchverluste

Der gegenüber 2007 gesunkene Deckungsgrad erklärt sich mit den massiven Buchverlusten in diesem Jahr von rund 30 Milliarden Franken. Diese sind vergleichbar mit jenen der Krisen von 2001 und 2002 und entsprechen 5 bis 6 Prozent der gesamten Pensionskassen- Vermögen von über 600 Milliarden Franken. In den letzten Wochen in den Medien verbreitete Zahlen gingen von weit höhren Verlusten aus.

Trotz der Einbussen gehe es den Kassen heute besser als beim letzten massiven Einbruch nach dem Platzen der Internetblase, sagte Hanspeter Konrad, Direktor des Pensionskassenverbandes ASIP. Die Pensionskassen hätten aus der damaligen Krise gelernt und seinen dank höheren Schwankungsreserven besser aufgestellt. Es gebe deshalb «keinen Grund zur Panik».

Anpassung nach unten

Angesichts der Lage auf den Finanzmärkten sprach sich Konrad für Anpassungen an die herrschenden Realitäten aus. Der Bundesrat muss in diesem Herbst über eine Senkung der Mindestverzinsung von 2,75 auf 2 Prozent entscheiden. Zu diesem Satz müssen die Kassen im Minimum die Guthaben der Versicherten jährlich verzinsen.

Auch die Anpassung des für die spätere Rente ausschlaggebenden Mindest-Umwandlungssatzes sei wegen tieferer Renditeaussichten und der höheren Lebenserwartung zwingend, fordert der ASIP.

Diese Forderung wurde am Mittwoch erfüllt: Der Nationalrat folgte in der Herbstsession seiner vorberatenden Kommission, die eine Senkung von heute 7,1 auf 6,4 Prozent bis 2015 vorschlug.

(fest/sda)

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