Trendwende im globalen Einkauf
Bonn - Im Zeichen der weltweiten Krise fokussieren sich immer mehr Unternehmen auf nachhaltige Einkaufsentscheidungen. Die Studie «Best Value Country Sourcing – A Paradigm Shift for Global Sourcing Approaches» zeigt, dass rein kostenorientierte Strategien an Bedeutung verlieren. Stattdessen rückt der «Best Value Country Sourcing»-Ansatz in den Fokus. Dabei werden globale Beschaffungsentscheidungen anhand vielfältiger Kriterien getroffen.
Zentrale Ergebnisse
Quantitative Faktoren wie Arbeitskosten oder Rohstoffpreise sind nach wie vor die wichtigsten Entscheidungskriterien. 56 bzw. 49 Prozent der Befragten messen ihnen hohe Entscheidungsrelevanz bei. Qualitative Faktoren wie Flexibilität in Produktion und Logistik, Zugang zu hoch qualifizierten Mitarbeitern oder der Einkauf von Innovationen gewinnen aber massiv an Bedeutung. Kriterien wie ethische und ökologische Unbedenklichkeit spielen heute noch keine entscheidende Rolle, nehmen in ihrer Bedeutung aber massiv zu. Das haben jeweils ein Viertel der Befragten bestätigt. Ein weiterer Beleg dafür ist, dass die fehlenden Umweltstandards beispielsweise für den Einkauf in China als grösstes Hindernis betrachtet werden.
Paradigmawechsel
«Diese Zahlen zeigen, dass sich ein paradigmatischer Wechsel in den globalen Beschaffungsstrategien abzeichnet», sagte Daniela Bartscher-Herold, Geschäftsführerin der BrainNet EAC. «Die hoch integrierten Wertschöpfungsketten und die sich massiv verändernden Risikoprofile verlangen nach differenzierten Beschaffungsentscheidungen. Der Einkauf ist heute gefordert, nachhaltige Werte zu schaffen. Und das geht über eine reine Kostenrechnung weit hinaus.»
Verlierer und Gewinner
Die Verlagerung der Einkaufsvolumina aus Westeuropa und Nordamerika hält an. In den nächsten fünf Jahren wird Westeuropa ein Beschaffungsvolumen von mindestens 20 Prozent (ca. 24 Milliarden Euro), Nordamerika von mindestens 14 Prozent verlieren. Zu den Gewinnern der Globalisierung werden auch in den nächsten Jahren Indien, China und Osteuropa gehören. Für Indien induzieren die Ergebnisse eine Steigerung des Einkaufsvolumens von 38 bis 45 Prozent. Aber auch «neue» Beschaffungsregionen, beispielsweise im Nahen Osten, werden zunehmend als attraktive Beschaffungsmärkte betrachtet.
Beschaffungsregionen 2013
«Die Anwendung neuer Entscheidungskriterien bringt es mit sich, dass die Einkaufsvolumina sich auf immer mehr Regionen der Welt verteilen», sagt Sven T. Marlinghaus, Partner und Managing Director der BrainNet Supply Management Group. «Es gibt heute nicht mehr die Beschaffungsregion. Je nach Unternehmen und Branche haben spezifische Vorteile und Hindernisse eines Landes eine besonders hohe Entscheidungsrelevanz.»
Die Frage nach der wichtigsten Beschaffungsregion wird je nach Branche unterschiedlich beantwortet. So sieht die Fertigungs-, Öl- und Chemieindustrie vor allem Indien und den Mittleren Osten als zukünftig besonders wichtige Beschaffungsmärkte. Die Finanzbranche hat hingegen Lateinamerika und China im Fokus. China und Indien sind vor allem für Grossunternehmen spannend, während die mittelständischen Unternehmen stärker Russland, Osteuropa und den Nahen Osten im Blick haben.
Veränderte «Weltkarte»
Der neue Blick auf das Thema Global Sourcing verändert auch die «Weltkarte» des globalen Einkaufs. Eine wesentliche Entwicklung ist dabei das «Local-for-Local-Sourcing». Treiber dieser relativ neuen Entwicklung sind einerseits die steigenden Logistik- und Transportkosten. Andererseits spielt die wachsende Nachfrage aus den Entwicklungsländern und eine sich weltweit abzeichnende Tendenz zum Protektionismus, die auf eine Steigerung der inländischen Wertschöpfungstiefe gerichtet ist, eine wichtige Rolle. In den nächsten Jahren wird der Local-for-Local-Ansatz für 34 Prozent der Befragten eine grössere Rolle spielen. Diese Einschätzung wird auch dadurch bestätigt, dass Themen wie Lokalisierung des Angebots und Zugang zu neuen Märkten inzwischen zu ernstzunehmenden Entscheidungskriterien für die Wahl einer Beschaffungsregion gehören. «Viele globale Konzerne verfolgen bereits seit einigen Jahren die Strategie, in ihren Zielmärkten als ‚Local Player’ zu agieren», sagt Marlinghaus. «In den nächsten Jahren werden wir eine deutliche Verstärkung dieses Trends wahrnehmen.»
Sechs Voraussetzungen
Sechs zwingende Voraussetzungen für eine erfolgreiche Einkaufsstrategie Die Befragten der Studie – Einkaufsleiter global aufgestellter Unternehmen – haben sechs Schlüsselaufgaben festgestellt, die jetzt in Angriff genommen werden müssen:
1. Die Optimierung der Einkaufsleitung hin zu einem hohen Niveau an Transparenz und Kontrolle.
2. Die Entwicklung funktionell integrierter Einkaufsstrukturen mit erweiterten Verantwortlichkeiten und einer strategischen Vorgehensweise.
3. Eine globale Struktur von Einkaufsorganisationen, um den besten Wert und die beste Leistung zu erzielen, für die eine Umorientierung des Blickfelds der Mitarbeiter in relevante Regionen erforderlich wird.
4. Mitarbeiter durch Weiterqualifizierung systematisch auf künftige Herausforderungen globaler Beschaffungsnetzwerke vorbereiten.
5. Ein nachhaltiges Beschaffungsmodell, das sowohl globale als auch lokale Beschaffungslösungen miteinschliesst.
6. Die Entwicklung und Einführung eines «Best Value Country Sourcing»-Ansatzes.
(an/KMU Magazin)
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