Treffen soll WTO-Handelsrunde retten

Am Treffen, das vom 20. bis 22. September stattfinden soll, will die australische Regierung einen Kompromissvorschlag präsentieren, wie Handelsminister Mark Vaile dem australischen Radiosender ABC sagte.

Der Vorschlag sieht vor, dass die USA die von ihnen bisher vorgeschlagene Kürzung ihrer Subventionen um 5 Mrd. Dollar (6.16 Mrd. Fr.) erweitern. Zugleich soll die EU ihre Zölle um 5 Prozent stärker reduzieren als bislang vorgesehen.

Vaile bestritt, dass die Welthandelsrunde endgültig gescheitert sei. Allerdings hänge sie «an einem Faden». Am Treffen in Australien sollen Spitzenvertreter der USA und der EU sowie die 18 Agrarexportstaaten der so genannten Cairns-Gruppe teilnehmen. Dieser neben Australien unter anderem Brasilien und Kanada an.

Die Welthandelsgespräche waren vor anderthalb Wochen nach fast fünf Jahren zäher Verhandlungen in Genf gescheitert. Die so genannte Doha- Runde war 2001 lanciert worden, um vor allem Markteintrittsbarrieren für die Entwicklungs- und Schwellenländer zu beseitigen.

USA blockt

Die Industriestaaten verlangten im Gegenzug für den Abbau ihrer Exportsubventionen, ihrer direkten Agrarbeihilfen und Zölle, dass die ärmeren Länder ihre Märkte stärker für Industrieprodukte des Nordens öffnen. Zum Schluss waren namentlich die USA nicht bereit, ihre Schutzmechanismen für bestimmte Produkte zu lockern.

Die 149 Mitgliedstaaten der Welthandelsorganisation (WTO) hatten sich ursprünglich eine Frist gesetzt, noch bis Ende Jahr zu einem Abschluss zu kommen. Hintergrund ist, dass im Juli kommenden Jahres eine Sondergenehmigung des US-Kongresses ausläuft, die Präsident George W. Bush den Abschluss von internationalen Handelsabkommen erleichtert.

(fest/sda)