Teuerung im März erstmals seit fünf Jahren negativ

Im Februar hatte die Teuerung noch 0,2 Prozent betragen, im März 2008 sogar 2,6 Prozent. Letztmals war die Teuerungsrate im März 2004 während der letzten Rezession negativ (-0,1 Prozent).

Der Landesindex der Konsumentenpreise sank im abgelaufenen Monat um 0,3 Prozent auf 102,4 Punkte. Hauptgrund sind die weiter gesunkenen Erdölpreise. So verbilligten sich die Preise für Wohnen und Energie um 0,9 Prozent, insbesondere weil Heizöl im Schnitt 12,1 Prozent weniger kostete.

Die Preise für Benzin sanken um 0,8 Prozent, für Diesel um 3,6 Prozent. Rückläufig waren auch die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke (-0,3 Prozent), Freizeit und Kultur (-0,2 Prozent) sowie Gesundheitspflege (-0,1 Prozent).

Alkohol und Tabak teurer

Teurer wurden hingegen Möbel, Geschirr und Besteck, was in der Gruppe Hausrat und laufende Haushaltführung zu einem Aufschlag von 0,6 Prozent führte. Auch für alkoholische Getränke und Tabak (+0,3 Prozent) sowie für Restaurants und Hotels (+0,2 Prozent) mussten die Konsumenten etwas tiefer in die Tasche greifen.

Die deflationären Tendenzen stammen wegen des Erdöleffekts noch vorwiegend aus dem Ausland: Während die Preise für Inlandgüter unverändert blieben, nahmen sie bei den Importgütern um 1,1 Prozent ab.

SNB zeigt Kampfbereitschaft

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat unlängst mehrfach ihre Kampfbereitschaft gegen eine drohende Deflation betont. So geht sie erstmals seit Jahrzehnten mit Devisenmarktinterventionen gegen eine weitere Frankenaufwertung vor.

Eine Deflation ist für die Wirtschaft besonders gefährlich, weil Konsumenten in Erwartung tieferer Preise Kaufentscheide verzögern und Unternehmen mit Investitionen zuwarten könnten.

(fest/sda)