Technische Erholung an der Schweizer Börse

Der Markt werde derzeit vor allem von derivaten Händen dominiert. Kundenanschaffungen seien weiterhin eher Mangelware gewesen. Der SMI Index gewann 126,9 Punkte oder 1,9 Prozent auf 6933,3 Punkten.
Der breite SPI Index stieg 61,58 Zähler auf 4747,60 Punkte. Händler sagten, diese Erholung bedeute nicht zwangsläufig, dass der SMI sich nun wieder nach oben orientiere. Dies könne auch nur eine Zwischenerholung auf dem Weg weiter nach unten. Technisch betrachte bleibe die Handelsspanne von 6800 bis 7100 Punkte intakt.
Novartis und Nestle seien für den Grossteil des Kursanstiegs des SMI verantwortlich, hiess es. Novartis wird am Donnerstag Morgen über den Geschäftsverlauf im vergangenne Jahr und die Aussichten für 2000 berichten. Die Erwartungen seien eher bescheiden, hiess es.

Novartis legte 60 Fr. oder drei Prozent zu auf 2060 Franken. Am Vortag waren sie erstmals seit 1998 wieder unter die Marke von 2000 Fr. gefallen. CSFB sprach für Novartis eine Trading-Buy-Empfehlung mit Kursziel 2130 Fr. aus.
Nestle, die 108 Fr. auf 2650 kletterten, hätten von den überraschend guten Geschäftszahlen von Cadbury Schweppes profitiert, erklärte ein Händler. Diese hätten die Erwartungen übertroffen.

Deutlich fester waren SGS und Adecco
Die Finanzwerte gingen mehrheitlich höher aus dem Markt. CS Group, UBS, Swiss Re, Rentenanstalt und Generali legten kräftig zu. Zurich Allied seien einmal mehr hinter dem Markt zurückgeblieben.
Die Chemiewerte Clariant, Ems Chemie, Ciba und Lonza notierten laut Händlern trotz Anstieg der Ölpreise merklich fester. Aber auch andere zyklische Titel wie ABB, Sulzer und Rieter legten zu.
Swisscom profitierte zunächst von der Auflösung des Gemeinschaftsunternehmens Unisource, an dem Swisscom mit einem Drittel beteiligt ist. Swisscom werde daraus 223 Mio. Fr. erhalten. Unisource hatte für den Verkauf von D-Plus an MobilCom 50 Mio. DM sowie drei Millionen Aktien erhalten, die nun platziert worden sind. Swisscom schlossen nach anfänglich höheren Kursen fünf Fr. ab auf 575. ABB legten 2,50 Fr. zu auf 192,25.
Swatch Group und Ascom setzten den durch Internet-Fantasien stimulierten Höhenflug fort. Sollten sich die Erwartungen an Swatch wirklich bewahrheiten und eine e-mail-fähige Uhr auf den Markt bringen, mit der auch telefoniert werden könne, dürfte die Aktie noch mehr wert sein, sagte ein Händler. Swatch stiegen 94 Fr. auf 1778.

Ascom legten dank IT-Sicherheit-IPO- und Powerline-Fantasie weitere 40 Fr. zu auf 5000.
Den Aufwärtstrend nahmen auch die Aktien aus dem Bereich Hochtechnologie und Internet wieder auf. Dabei fielen vor allem COS Computer, GretagMacBeth, Gretag Imaging sowie Kudelski mit höheren Kursen auf.
Unter Gewinnmitnahmen litten Distefora, die fast zwölf Prozent einbüssten.
Mikron gaben ebenfalls nach anfänglichen Gewinnen 41 Fr. nach auf 1099. Mikron will den Bereich Infocom weiter stärken. Übernahmen seien beabsichtigt, sagte Mikron-Chef Peter Wirth in einem Interview mit der Zürcher «HandelsZeitung».
PubliGroupe sackten 45 Fr. auf 1875 Fr. ab. Das Unternehmem erreichte im Vorjahr nahezu eine Verdoppelung des Reingewinns. HPI, Afipa und Biotech litten ebenfalls unter Gewinnmitnahmen.

(ba/sda)