«Tages-Anzeiger» mit neuen Lokalseiten gestartet

Mit den zusätzlichen Lokalbünden will das Zürcher Blatt, Flaggschiff des Tamedia-Verlags, seine Stellung stärken. Bereits Anfang 2005 hatte die grosse Zürcher Tageszeitung am linken Zürichseeufer einen zusätzlichen Lokalbund lanciert. Nach dieser Testphase sind nun nach demselben Modell vier weitere Lokalausgaben - jeweils als sechster Bund - für die Regionen Stadt Zürich, rechtes Zürichseeufer, Oberland und Unterland erschienen.

Die bis zu sieben zusätzlichen Lokalseiten werden von je eigenständigen Lokalredaktionen in Zürich, Stäfa, Uster, Bülach und Wädenswil produziert. Dafür wurden 70 neue Stellen geschaffen, drei Viertel in den Redaktionen. Gleichzeitig baut der «Tages-Anzeiger» aber bis Mitte 2007 24 Stellen bei den zentralen Diensten ab.

Mit den Split-Ausgaben in 100 der insgesamt 170 Zürcher Gemeinden erreicht das Blatt laut eigenen Angaben rund 300 000 und damit gut die Hälfte der insgesamt 576 000 Leserinnen und Leser. Mit dem Ausbauschritt will sich die Zeitung einen Konkurrenzvorteil schaffen, wie Chefredaktor Peter Hartmeier in der Montagsausgabe kommentierte.

Schrumpfende Auflagezahlen

Damit solle die Stellung des «Tages-Anzeigers» als führende Zeitung im Millionen-Zürich ausgebaut werden. Hintergrund sind schrumpfende Auflagezahlen. Wies der «Tagi» im Jahr 2000 noch eine Auflage von 280 000 aus, so sind es zurzeit noch rund 225 000.

Die Zürcher Landzeitungen hatten bereits im Vorfeld des «Tages-Anzeiger»-Grossangriffs mit strategischen Anpassungen reagiert. Sie haben die Kooperationen massiv verstärkt, drei Landblätter erscheinen seit Oktober mit gemeinsamem Mantel, um mehr Ressourcen für Lokalthemen frei zu machen.

(fest/sda)