Swissair-Debakel: UBS geht in die Offensive

Die Grossbanken UBS und Credit Suisse Group werden in der Öffentlichkeit dafür verantwortlich gemacht, dass die bankrotte Swissair am Dienstag und am Mittwoch das Fluggeschäft nicht betreiben konnte.

Erzürnte Kundinnen und Kunden haben in der Folge Konten aufgelöst. An Demonstrationen und auf politischem Parkett wurden die Banken an den Pranger gestellt.

Infos für Kundschaft und Mitarbeitende

Nun ergreift die UBS auf breiter Front Massnahmen, um dem Unmut entgegen zu wirken. Sie wendet sich in einem Brief an die Kunden, gleichzeitig sollen Mitarbeitende und Kundenberater an der Front den Standpunkt der UBS kommunizieren können.
In einem Brief an die Kunden schreibt die UBS, dass sie den Stillstand des Fluggeschäftes der Swissair bedauere. Der Entscheid, die Flotte auf dem Boden festzuhalten, sei einzig im Verantwortungsbereich der Fluggesellschaft gelegen.
"Wir können Ihnen versichern, dass die Gesellschaft während des gesamten Dienstags nachweislich über ausreichende liquide Mittel bei unserer Bank verfügte, um den Flugbetrieb aufrechtzuerhalten", schreibt die UBS.
Bereits am Montagmorgen sei vereinbart gewesen, dass die Banken die vorübergehende Aufrechterhaltung des Flugbetriebes nur bis und mit 3. Oktober fianzierten. Diese Frist wurde am Dienstag bis und mit 5. Oktober verlängert.

Froh um Zusammenarbeit von Bund und Banken

Die UBS sei froh, dass mit den vom Bund, Credit Suisse und UBS ausgehandelten Massnahmenpaketen die aktuelle Lage der Swissair, ihrer Mitarbeitenden und Kunden entschärft werden könnte, heisst es weiter.
Die UBS habe über 650 Mio. Franken Rettungskapital zur Verfügung gestellt. Dank dem gemeinsamen Engagement sollte die kurz- und langfristige Zukunft der Schweizer Luftfahrindustrie gewährleistet sein.
In den vergangenen sechs Monaten habe die UBS die Swissair-Geschäftsführung wiederholt darauf hingewiesen, dass ihre Situation schwierig und eine Restrukturierung früher oder später unvermeidbar sei. Die Swissair habe diesbezüglich regelmässig einen anderen Standpunkt eingenommen.

Brief unterwegs

Der Brief sei an alle Kunden der UBS Warburg sowie an die UBS-Regionen verschickt worden, sagte ein Sprecher der Bank. Die Weiterverteilung des Briefes an die Retailkunden liege in der Entscheidung der Regionen. Neben dem Brief sind die Mitarbeitenden und Kundenberater in einem der Nachrichtenagentur sda vorliegenden internen "Facts Sheet" informiert worden.

(kil/sda)