Swiss fordert Einsparungen beim gesamten Personal

Hätte die Swiss den GAV nicht gekündigt, wäre er ein weiteres Jahr in Kraft geblieben. Nun habe das Unternehmen die Freiheit, den Vertrag genau anzuschauen und zu überarbeiten, sagte Spörri auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.

Die mit den Pilotengewerkschaften Aeropers (Ex-Swissair-Piloten) und Swiss Pilots (Ex-Crossair-Piloten) sowie mit der Vereinigung des Kabinenpersonals (Kapers) geschlossenen Verträge würden auch angeschaut. Hier habe die Swiss aber noch Zeit, um Änderungen auszuhandeln. Die Verträge müssten nicht zwingend gekündigt werden.

Ziel der Swiss ist es, die Personalkosten zu senken. Konkrete Angaben zum Ausmass machte Spörri aber nicht. Die Vorgabe ist aber klar: So viel wie möglich.

Das Bodenpersonal warnt aber vor übertriebenen Vorstellungen: Einsparungen seien nicht möglich, sagte Philipp Hadorn, Präsident der Gewerkschaft SEV-GATA. Will die Swiss etwa unsere Mindestlöhne von 3250 Franken kürzen? Oder soll die 45-Stunden-Woche eingeführt werden?

Der geltende GAV sei in der schwierigen Aufbauphase der Swiss im Frühling 2002 ausgehandelt worden. Er übersteige das gesetzliche Minimum nur in wenigen Punkten, hielt auch der KV Schweiz in einer Stellungnahme fest.

Wegen der angespannten Finanzlage der Fluggesellschaft arbeite das Bodenpersonal ohnehin schon freiwillig wöchentlich eine Stunde länger als im GAV vorgesehen, sagte Hadorn. Zudem habe man eine Lohnreduktion um 5 Prozent hinnehmen müssen. Und seit vier Jahren hätten sich die Löhne überhaupt nicht mehr entwickelt.

(bert/sda)