Swiss Life steigt beim Finanzdienstleister MLP ein

Damit sicherte sich Swiss Life eine Sperrminorität bei MLP, die auf unabhängige Finanzberatung mit Schwerpunkt Altersvorsorge spezialisiert ist. MLP hatte zuvor erklärt, das Unternehmen sei auf ein mögliches feindliches Gebot des Konkurrenten AWD oder dessen Mutter Swiss Life vorbereitet und werde sich dagegen wehren.

Maschmeyer verkauft zudem bis Ende 2008 seine restliche AWD-Beteiligung von 10,46 Prozent an Swiss Life. Als Preisgrundlage dienen die 30 Euro je Aktie des ursprünglichen öffentlichen Übernahmeangebotes, was die Transaktion mit insgesamt rund 120 Mio. Euro (rund 200 Mio. Franken) bewertet.

Im Gegenzug beteiligt sich Maschmeyer an Swiss Life und wird dort mit einem Anteil von rund 3 Prozent grösster privater Aktionär. Maschmeyer sieht den Einstieg bei MLP als Schritt, um die «Nummer 1 in unabhängiger Finanzberatung» zu werden.

Feindliche Übernahme ausgeschlossen

Eine feindliche Übernahme von MLP schliesst Swiss Life indes aus. «Davon kann keine Rede sein, wir bedauern diese Gerüchte», sagte Konzernchef Rolf Dörig in einer Telefonkonferenz. Die erworbene Sperrminorität garantiere, dass das erfolgreiche Geschäftsmodell der MLP nicht angetastet werde.

MLP will sich nach dem Einstieg von Swiss Life vom neuem Grossaktionär nicht ins Geschäft reinreden lassen. Die Beteiligung sei ohne Absprache oder gar Zustimmung von MLP erfolgt. Das Management von MLP sehe keinen Bedarf für strategische Gespräche mit der Swiss-Life-Gruppe, teilte MLP mit.

Die Swiss-Life-Aktie reagierte mit Kursabschlägen. Nach Handelsschluss standen sie 8,3 Prozent bei 250 Fr. im Minus. Nach Ansicht von Experten lässt sich Swiss Life auf ein Abenteuer mit ungewissem Ausgang ein.

(smw/sda)