Standort für Atomendlager noch offen

Ein Atomendlager in der Schweiz ist grundsätzlich möglich. Der Opalinuston sei in gewissen Gebieten genügend räumlich ausgedehnt und dicht.

Zu diesem Schluss kommen eidgenössische Kommissionen, die ihre Berichte in Marthalen ZH den Medien vorstellten.

Langfristiger Schutz vorhanden

Bei einem Lager 650 Meter tief im Boden ist auch der langfristige Schutz für Mensch und Umwelt vorhanden.

Der definitive Standort ist noch nicht bestimmt. Ein Endlager ist auch in den Opalinustongebieten nördlich der Lägern (Zürich/Aargau), Bözberg (Aargau) und am Jurasüdfuss möglich, wie die Nationale Gesellschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) in einem weiteren Bericht bilanziert.

Die Gutachten liegen vom 13. September bis am 12. Dezember öffentlich auf. Interessierte Kantone, Gemeinden und Organisationen sowie Privatpersonen in der Schweiz und Deutschland können sich dazu äussern.

Kein Entscheid vor 2010

Der Standort-Entscheid des Bundesrats wird nicht vor 2010 erwartet. Derzeit werden radioaktive Abfälle im Zwischenlager in Würenlingen AG und im Ausland gelagert.

Die Kritiker des Atomendlagers im Weinland fordern allerdings noch eine Prüfung eines unabhängigen Gremiums.

Der Verein «Klar!Schweiz» bezeichnet das Nagra-Verfahren als intransparent und präjudizierend.

Zürcher Weinland bevorzugt

Hinter den anderen Standortoptionen seien so viele Fragezeichen gesetzt worden, dass eigentlich nur noch das Zürcher Weinland in Frage komme.

Auch im deutschen Landkreis Waldshut glaubt man, dass sich die Endlagersuche zu sehr aufs Weinland fokussiere.

Ein unabhängiges Wissenschaftsteam fordert auch die Schweizerische Energiestiftung. Eine solch hochwissenschaftliche Materie könne nicht von Laien beurteilt werden, heisst es.

Die Eidgenössische Kommission für die Sicherheit von Atomanlagen (KSA) forderte die Einsetzung eines Energierats und eines weiteren Gremiums, das die Arbeit der Nagra überprüft.

(rr/sda)