Spanien hat 2011 Defizitziel weit verfehlt

Spaniens Neuverschuldung übertrifft schlimmste Erwartungen

publiziert: Montag, 27. Feb 2012 / 20:31 Uhr
Spanien wird in diesem Jahr das gesetzte Ziel einer Senkung der Neuverschuldung auf 4,4 Prozent kaum erreichen.
Spanien wird in diesem Jahr das gesetzte Ziel einer Senkung der Neuverschuldung auf 4,4 Prozent kaum erreichen.

Madrid - Im Kampf gegen die Schuldenkrise hat Spanien sein Ziel beim Abbau des Haushaltsdefizits 2011 weit verfehlt. Die Neuverschuldung des Staates betrug im vergangenen Jahr 8,51 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP), wie Finanzminister Cristóbal Montoro am Montag in Madrid mitteilte.

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Spanien hatte sich bei der Europäischen Union dazu verpflichtet, das Defizit auf 6,0 Prozent zu reduzieren. Die Höhe der Neuverschuldung übertraf die schlimmsten Erwartungen.

Die Regierung von Ministerpräsident Mariano Rajoy hatte zuletzt in ihren Prognosen von einem Wert von knapp über 8,0 Prozent gesprochen. Bei einem Defizit von 8,51 Prozent gilt es als praktisch unmöglich, dass Spanien in diesem Jahr das gesetzte Ziel einer Senkung der Neuverschuldung auf 4,4 Prozent erreicht.

Madrid hatte die EU-Kommission darum gebeten, für 2012 ein höheres Defizit zuzulassen. Die Spanier wiesen dabei darauf hin, dass das Land in diesem Jahr vor einer wirtschaftlichen Rezession stehe, die bei der Festlegung der Defizitgrenze nicht erwartet worden war. Brüssel zeigte der Rajoy-Regierung jedoch die kalte Schulter.

Die Verantwortung dafür, dass Spanien die gesetzte Grenze bei der Neuverschuldung so weit überschritt, lag offenbar nicht allein bei der vorigen Regierung des sozialistischen Ministerpräsidenten José Luis Rodríguez Zapatero. Nach Angaben des Finanzministers ging das hohe Defizit vor allem darauf zurück, dass die einzelnen Regionen ihre Neuverschuldung auf mehr als das Doppelte des zugelassenen Werts hochschraubten.

Statt der erlaubten 1,30 Prozent des BIP erhöhten die Regionen ihr Defizit auf 2,94 Prozent. Ein grosser Teil der Regionen wird von den Konservativen regiert. Der spanische Zentralstaat überschritt seine Defizitgrenze nur um 0,3 Prozentpunkte.

(fest/sda)

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Mariano Rajoy muss jetzt einen harten Sparkurs fahren.
Spricht doch alles für ein Süd-Europa . . .
. . ., so würde man Zeit gewinnen um das wirtschaftliche Gefälle langsamer aufzufüllen. Die EU orientiert sich zu sehr nach Unten und behindert so die Entwicklung von leistungsfähigeren Ländern. Diese Länder müssen aber dringend Mittel erwirtschaften um nicht selber im Schuldensumpf zu landen. Wer Misswirtschaft durch Schuldenerlass belohnt wird eine Gesellschaft schaffen in der nur der gewinnt der Nichts zu verlieren hat. Ein oekonomisches Konzept welches sich als Sackgasse erweisen wird.
Sündenböcke
Es ist eh nur noch Witzlos sozialdemokratischen Regierungen für die Schulden verantwortlich zu machen.
Gerade die Rechtskonservativen in Griechenland haben lange regiert oder Spaniens Provinzen sind ein gutes Beispiel.

Spanien leidet wie Griechenland unter dem irrwitzigen aufgezwungenen Sparen.
Warum können die Deppen in der EU Riege nicht akzeptieren, dass solche Länder mit Sparexcessen ihre Schulden nicht verringern können?

Wenn die Wirtschaft durch die Sparexcesse zu schrumpfen beginnt ist es vorbei.

Oder will man etwa die PIGS Länder absichtlich in den Ruin führen um eine Zweiklassen EURO Gesellschaft einführen zu können, wo Länder wie Deutschland, Nordländer und Frankreich dann auf Kosten der anderen florieren können?
Man muss leider mittlerweile mit allen diesen hinterhältigen Motiven rechnen.
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