Sozialdemokraten bilden neue Regierung in Island

Die Sozialdemokratische Allianz (SDA) gehörte bereits der Vorgängerregierung an, die an den Folgen der Finanzkrise zerbrochen war. Sie hatte zusammen mit der konservativen Unabhängigkeitspartei von Ministerpräsident Geir Haarde regiert.

Die SDA-Vorsitzende Ingibjorg Gisladottir erklärte, die Verhandlungen sollten bis zum Wochenende abgeschlossen sein. Die neue Minderheitsregierung soll übergangsweise bis zu Neuwahlen des Parlamentes im April oder Mai im Amt

Vertrauen entzogen

Am Vortag war Haarde nach massiven und zum Teil gewaltsamen Protesten zurückgetreten. Zudem hatten ihm die Sozialdemokraten das Vertrauen entzogen. In der Nacht feierten zahlreiche Isländer das Ausscheiden des ungeliebten Premiers.

Der Insel-Staat ist das erste Land, dessen Regierung als Folge der Finanzkrise zusammengebrochen ist. Islands Banken waren in grossem Umfang risikoreiche Geschäfte eingegangen. Nach dem Ausbruch der Krise verlor die Landeswährung an Wert, das Finanzsystem brach zusammen und die Regierung verstaatlichte die grössten Banken.

Zeitweilig stand die Nation mit 320#000 Einwohnern vor dem Staatsbankrott. Er konnte nur durch Milliardenkredite des Internationalen Währungsfonds (IWF) sowie befreundeter Länder verhindert werden.

(fest/sda)