Schwache Konjunkturzahlen

Sorge vor Währungskrieg wegen Yuan-Abwertung

publiziert: Mittwoch, 12. Aug 2015 / 18:07 Uhr
Die Yuan-Abwertung der Zentralbank löst Zweifel aus.
Die Yuan-Abwertung der Zentralbank löst Zweifel aus.

Peking - Chinas Zentralbank hat die Währung des Landes den zweiten Tag in Folge abgewertet - wohl um die eigenen Exporte anzukurbeln. Die erneute Senkung schürt Sorgen vor einem Währungskrieg.

4 Meldungen im Zusammenhang
Die Zentralbank setzte den Referenzkurs am Mittwoch auf 6,3306 Yuan pro Dollar fest - ein Abschlag von 1,6 Prozent im Vergleich zum Vortag. Bereits am Vortag hatte sie den Referenzkurs um 1,9 Prozent gesenkt, und damit den Yuan im Verhältnis zum US-Dollar auf den niedrigsten Stand seit drei Jahren geschickt. Unklarheit herrscht nun darüber, ob noch weitere Abwertungsschritte folgen.

Der Yuan ist keine frei schwankende Währung. Vielmehr ist er an den Kurs des Dollar gebunden: Die Zentralbank bestimmt arbeitstäglich einen Referenzkurs, um den der Yuan um maximal zwei Prozent schwanken darf.

Der Exportweltmeister erhofft sich durch die Abwertung Vorteile im Kampf um Marktanteile und Impulse für die lahmende Konjunktur, werden seine Waren im Ausland doch dadurch preislich attraktiver. Das könnte Nachahmer in anderen Ländern finden und so zu einem Abwertungswettlauf führen.

Asiatische Währungen ziehen mit

Manche Experten sehen sogar einen globalen Währungskrieg aufziehen. Betroffen sind zunächst die asiatischen Volkswirtschaften, die mit China in direktem Wettbewerb um Investitionen stehen. Die vietnamesische Notenbank hat bereits auf die Entscheidung in Peking reagiert und die Landeswährung Dong ebenfalls abgewertet.

Gleichzeitig brachen auch andere asiatische Währungen ein: Die indonesische Rupie und der malaysische Ringgit sanken jeweils auf den tiefsten Stand seit 17 Jahren, der australische und der neuseeländische Dollar notierten so niedrig wie seit sechs Jahren nicht mehr.

Der Präsident der New Yorker Notenbank-Filiale, William Dudley, äusserte sich zurückhaltend zur Yuan-Abwertung. Sollte die Wirtschaft sich schwächer entwickelt haben als von den dortigen Behörden erwartet, sei ein solcher Schritt «wahrscheinlich nicht unangemessen», sagte er. «Sie zerstören uns», kritisierte US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump dagegen das Vorgehen Chinas.

EU und IWF zufrieden

Die EU-Kommission in Brüssel nannte den überraschenden Politikwechsel eine «positive Entwicklung». Der Internationale Währungsfonds (IWF) sprach von einem «willkommenen Schritt», weil der Markt eine grössere Bedeutung bei der Bestimmung des Wechselkurses erhalte.

Aus Sorge, die Abwertung könnte ein Zeichen für eine sich zuspitzende Krise der chinesischen Wirtschaft sei, reagierten die internationalen Aktienmärkte jedoch verschreckt.

Stetiger Anstieg

In den vergangenen zwölf Monaten hatte der Yuan fast im Gleichschritt mit dem starken US-Dollar im Vergleich zu vielen internationalen Währungen kräftig an Wert gewonnen. Zum Euro war der Yuan innerhalb eines Jahres um knapp 20 Prozent gestiegen - ein riesiges Problem für die Exporteure des Landes. Chinesische Ausfuhren waren im Juli um 8,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat eingebrochen.

Und auch am Mittwoch wurden erneut schwache Konjunkturzahlen verkündet. Im Juli fiel das Produktionswachstum im Jahresvergleich auf 6,0 Prozent von 6,8 Prozent im Vormonat, wie das nationale Statistikamt mitteilte. Vor dem Eingriff am Devisenmarkt hatte die Führung in China in den vergangen Wochen bereits massiv an den Aktienmärkten interveniert, um einen Kursrutsch zu beenden, der Mitte Juli begonnen hatte.

(bg/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese wirtschaft.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Peking - Nach drei Tagen in Folge ... mehr lesen
Ein Dollar kostete 6,3975 Yuan.
Shanghai - China hat den dritten Tag ... mehr lesen
Peking - Nach einem Politikwechsel von Chinas Zentralbank gibt der Yuan gegenüber ... mehr lesen
Der chinesische Yuan.
Schanghai - China wertet nach einer ... mehr lesen
KI-Experten, Datenanalytiker, Ethik-Beauftragte und Cloud-Spezialisten werden zunehmend unentbehrlich.
KI-Experten, Datenanalytiker, Ethik-Beauftragte ...
Publinews Künstliche Intelligenz wird bereits seit längerem im Bankenwesen verwendet. Die aktuellen rasanten Entwicklungen markieren jedoch eine neue Epoche disruptiver Technologien. Banken weltweit erkennen das Potenzial, nutzen KI zur Datenanalyse und optimieren ihre Services. mehr lesen  
Publinews In der Welt der Vermögensverwaltung steht Innovation an der Tagesordnung. Diversifizierung, einst eine Praxis, die auf eine breite Streuung über Standardanlagen wie Aktien und Anleihen beschränkt war, erfährt eine Revolution. mehr lesen  
Buchhaltung Bern - Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 27. März 2024 beschlossen, die Zinssätze für die ausstehenden Covid-19-Kredite per 31. März 2024 ... mehr lesen  
Die Verzinsung bietet einen Anreiz, Covid-19-Kredite nicht länger als notwendig zu beanspruchen.
Import Produzenten- und Importpreisindex im Januar 2024  15.02.2024 - Der Gesamtindex der Produzenten- und Importpreise ist im Januar 2024 im Vergleich zum Vormonat um 0,5% gesunken und lag bei 106,7 Punkten (Dezember 2020 = 100). Besonders niedrige Preise wurden für Erdöl, Erdgas, Mineralölprodukte sowie Datenverarbeitungsgeräte, elektronische und optische Erzeugnisse verzeichnet. mehr lesen  
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.konkurs.ch/ajax/top5.aspx?ID=1&col=COL_2_1
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    grüezi Wie lasterhaft Mitleid mitunter sein kann, beweisen Sie doch gerade ... Mo, 26.12.16 20:05
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Vom Tode träumt ein negrophiles Schäfchen doch ständig. Wenn tausende Frauen in England ... Mi, 28.09.16 11:58
  • HentaiKamen aus Volketswil 1
    Kommt wieder Aber leider eine RIESEN Verlust für Leser wie mich die nicht mit dem ... Sa, 13.08.16 01:13
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    sogar nach dem Tode hat die Kassandra noch die grösste Schnauze... jaja, diese ... Fr, 12.08.16 16:30
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Wow, wie hat sich die gute Kubra gemausert! Ich danke auch Ihnen ganz persönlich für die vielen harten und ... Mi, 20.07.16 20:25
  • Pacino aus Brittnau 731
    Übrigens, wusstet ihr schon . . . . . . dass die Foren von AZ (Wanner), 20min. und Schweizer Fernsehen ... Mi, 29.06.16 15:20
  • PMPMPM aus Wilen SZ 235
    Und jetzt? Ist noch online...? Liebes news-Team, schade ist die Situation so, dass etwas aufhören ... Di, 28.06.16 22:43
  • kubra aus Berlin 3232
    Danke für die gelebte Pressefreiheit. Damit mein ich durchaus auch den ... Di, 28.06.16 16:09
Viele Start-ups in der Schweiz haben sich dem Umweltschutz verschrieben.
Green Investment Start-ups für die Nachhaltigkeit aus der Schweiz Kaum ein anderes Land in Europa ist beim ...
Der Erfolg einer Boutique steht und fällt mit der Leidenschaft und dem Engagement des Gründers.
Startup News Von der Idee zum Geschäft: Gründung und Eröffnung einer Boutique Der Traum von der eigenen Boutique - für viele Modefans und Geschäftsenthusiasten eine reizvolle Vorstellung. Doch hinter dem glamourösen ...
Jedes dritte KMU in Deutschland hat 2011-2013 Energie eingespart.
KMU-Magazin Research Energiewende ist im Mittelstand angekommen Die kleinen und mittleren Unternehmen sind auf ...
 
News
         
Firmen ohne eigene Design- und IT-Abteilung sind mit der Gestaltung und Programmierung ihrer eigenen Website häufig überfordert.
Publinews Eine informative und professionell wirkende Website ist für Firmen unverzichtbar. Diese umzusetzen, erfordert technisches Know-how, ein Gefühl für die eigene Marke ... mehr lesen
Für Windows 11 wird ein relativ aktuelles Notebook benötigt.
Publinews Das 2015 veröffentlichte Windows 10 läuft wie seinerzeit Windows 7 besonders stabil und solide. Es gilt als ausgereift. Das hat sich ... mehr lesen
Hauptsächlich wird CBD-Marihuana zerkleinert und geraucht. Nicht im Bild: CBD-Gummibärchen.
Publinews CBD Gummibärchen erfreuen sich immer grösserer Beliebtheit bei Verbrauchern auf der ganzen Welt. Aber was macht sie so besonders und ... mehr lesen
Die Zukunft des Druckens sieht eine Balance zwischen Qualität, Kosten und Umweltverträglichkeit vor.
Publinews In unserer digitalen Welt mag man meinen, die Bedeutung des Druckens hätte abgenommen. Doch in Wahrheit spielen gedruckte ... mehr lesen
Es gibt eine Fülle von bewährten Strategien zur Bewältigung von Arbeitsplatzstress.
Publinews Stress am Arbeitsplatz ist zu einer allgegenwärtigen Realität geworden, die viele von uns täglich erleben. Die ... mehr lesen
Bei einem Apéro darf auf keinen Fall eine Auswahl an kleinen Snacks und Fingerfood fehlen.
Publinews Ein Hauch von Eleganz und Raffinesse umweht die Kunst des Apero Rezepts. Tauchen Sie ein in die Welt der ... mehr lesen
Machen Sie das Beste aus Ihrem Geld.
Publinews Die Entscheidung zwischen einem Privatkredit und Leasing beeinflusst massgeblich die finanzielle Flexibilität und die langfristige ... mehr lesen
Im Endeffekt gilt immer: Das Verständnis der eigenen Anlageziele und das Risikoprofil ist entscheidend.
Publinews In der Welt der Kapitalanlagen symbolisieren Dividenden eine Quelle regelmässiger Einkünfte, die das Herz ... mehr lesen
Sich nach der Arbeit zu entspannen, bringt viele Vorteile für Ihr Privat- und Berufsleben mit sich.
Publinews Jede Arbeit ist mit stressigen Situationen verbunden, die Ihre Unruhe verstärken können. Einige dieser Situationen scheinen unvermeidlich ... mehr lesen
Stellenmarkt.ch
Wirtschaft Marken
   Marke    Datum
16.04.2024
RZO
16.04.2024
16.04.2024
16.04.2024
16.04.2024
    Information zum Feld
Bitte geben Sie hier einen Markennamen ein wie z.B. 'Nespresso'
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 3°C 7°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Basel 3°C 10°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 1°C 5°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig starker Schneeregen starker Schneeregen
Bern 0°C 8°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 1°C 8°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Genf 2°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 16°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wolkig, aber kaum Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten