Locarno - Zur Eröffnung des Gotthard-Basistunnels braucht die Schweiz eine neue Landesausstellung. Dieser Ansicht ist Marco Solari, Präsident des Filmfestivals in Locarno und seit kurzem Präsident des Tessiner Tourismusbüros (ETT).
Die Eröffnung des Gotthard-Basistunnels bedeute eine Revolution, so Marco Solari. Die Expo 2020 ist für Solari ein «Stichwort, bei dem alle aufschreien werden», wie er selbst sagt. Dabei müsse es gelingen, an den beiden Tunnelportalen in Uri und im Tessin etwas auf die Beine zu stellen, das eine europäische Dimension hat. Die Expo 2020 müsse ein Projekt der ganzen Schweiz werden.
Unbekannte Sponsoren
Solari hat auch schon Vorstellungen davon, wer als Sponsor der nächsten Landesausstellung in Frage kommt. Namen wollte er indessen noch nicht nennen. Die Geldgeber müssten jetzt beginnen, jedes Jahr einen Betrag auf die Seite zu legen.
Die letzte Landesausstellung, die Expo.02, fand im Drei-Seen-Land statt. Den Bund kostete sie rund sieben Mal soviel wie ursprünglich budgetiert, nämlich statt 130 Millionen eine Milliarde Franken. Grund sei die mangelhafte Vorbereitung, stellte die Eidg. Finanzkontrolle (EFK) im Juni 2005 fest.
SVP: Gotthard «einer der grössten Flops»
Die Schweiz müsse sich nicht immer gegenüber Europa darstellen, sagt SVP-Präsident Ueli Maurer zu Marco Solaris Idee, die Eröffnung des Gotthardtunnels 2020 mit einer Landesausstellung zu verbinden. Maurer glaubt auch nicht an deren Finanzierbarkeit. Der Gotthard-Basistunnel eigne sich nicht als Anlass für eine Landesausstellung. «Er ist einer der grössten Flops.»
Nationalratspräsidentin Christine Egerszegi reagiert mit Skepsis. Ein grosses Fest dagegen befürwortet die Aargauer FDP-Politikerin «sofort».
Fehr positive gestimmt
SP-Präsident Hans-Jürg Fehr findet Marco Solaris Idee gut, die Eröffnung des Gotthardtunnels mit einem europäischen Fest zu verbinden. Der Begriff «Expo» wecke allerdings falsche Erwartungen. Man verbinde damit ein Fest im nationalen Rahmen.
Auch der FDP-Generalsekretär Guido Schommer findet es eine «schöne, interessante Idee». Auch der Zeitraum - das Jahr 2020 - sei grundsätzlich richtig.
(fest/sda)
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