Serono wegen Schadenersatz-Fall mit Verlust

Die Suche nach «strategischen Alternativen», mit der Serono im November die US-Investmentbank Goldman Sachs beauftragt hatte, sei weiterhin im Gang, teilte Serono mit. «Es wird jedoch nicht versichert, dass eine Transaktion vollzogen wird», erklärte der seit zehn Jahren von Ernesto Bertarelli geführte Biotechkonzern.

Vor zwei Wochen hatte die Fachpresse berichtet, bis zum Ablauf einer von Serono gesetzten Bieterfrist habe es kein Kaufangebot gegeben. Danach hiess es, die britische GlaxoSmithKline habe wieder Gespräche aufgenommen, wolle aber weniger zahlen als die von der Mehrheitseignerin, der Familie Bertarelli, geforderten 15 Mrd. Dollar.

Die britische «Sunday Times» meldete am Sonntag, dass GlaxoSmithKline ein Angebot von 6,2 Mrd. Pfund (rund 14 Mrd. Franken) prüfe. Der Börsenwert lag zuletzt bei 16,4 Mrd. Franken.

Händler sagten, Serono habe nicht nur mit dem Jahresabschluss enttäuscht. Noch schwerwiegender sei, dass es nichts Neues zur strategischen Überprüfung und zur erwarteten Übernahme des Konzerns gebe.

Zu hohe Preisvorstellungen?

«Damit versandet die Spekulation immer mehr. Es wird fraglich, ob es jemals zu einer Übernahme kommt. Die Preisvorstellungen waren wohl etwas zu hoch», sagte ein Händler der Nachrichtenagentur Reuters.

Unter dem Strich wies Serono für das Jahr 2005 einen Verlust von 106,1 Mio. Fr. aus. Serono hatte im ersten Quartal 725 Mio. Dollar zurückgestellt und räumte unzulässige Verkaufspraktiken beim Wachstumshormon und Aids-Medikament Serostim in den USA ein.

Serono war schliesslich zur Zahlung von rund 704 Mio. Dollar an Strafen und Schadenersatz verdonnert worden.

(fest/sda)