Tor des Monats

Sergio Ermotti

publiziert: Donnerstag, 8. Nov 2012 / 18:43 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 8. Jul 2015 / 16:08 Uhr
 
 

Anlässlich der Ergebnispräsentation der ersten neun Monate 2012 teilte der UBS-CEO Sergio Ermotti der mehr oder weniger erschütterten Öffentlichkeit mit, dass die famose Schweizer Super-Bank weltweit 10 000 Arbeitsplätze streichen müsse; 2 500 davon in der Schweiz.

Je nach Standpunkt des Betrachters war dies auch eine erfreuliche Mitteilung, wie die sofort steigende UBS-Aktie signalisierte. Wenn auch sonst heutzutage alles wirr und unübersichtlich ist, wenigstens auf die Jungs im Casino kann man sich noch verlassen.

Wäre der Heuschreckenkapitalismus schon 1912 so wundervoll effizient gewesen wie heute, unter Garantie hätten sich einige der cleversten Trader damals auf der «Titanic» eingeschifft und renditestarke Hedge-Fund-Wetten darauf abgeschlossen, ob sie mit der unsinkbaren Kiste absaufen oder nicht.

Back to the UBS: Wer hat denn eigentlich Schuld an dieser leider unvermeidlichen Verschlankung der Strukturen dieses ehrbaren Schweizer Finanzinstituts, das einmal als Vorzeigeunternehmen galt? Sergio Ermotti, ausgewiesener Bankspezialist und Player in der finanziellen Champions League, hat da so seine Vermutungen, die er allerdings nur verhüllt zu äussern wagt: Es wäre ja, gemäss Ermotti, nicht gänzlich ausgeschlossen, dass die von dubios beleumundeten Kreisen geforderte und teilweise bereits durchgesetzte «Über»-Reglementierung des Finanzgewerbes - inklusive der wahnhaften, gegen die Gesetze Gottes und der Natur sich versündigende Trennung von Investment- und «anständiger» Bank - zu diesen himmeltraurigen Belegschaftsverlusten führen musste!

Da haben wir?s: Die Sozis, diese Sauhunde, sind wieder mal am subversiven Werke!

Aber es gibt ja in der Schweiz nicht nur Banken, die von sich reden machen: Basel ist der Sitz zweier renommierter Firmen, die kürzlich ebenfalls in den Fokus gerieten; eine ist in der Chemie aktiv, die andere stellt Titanschrauben her, die - zu sehr angemessenen Preisen: «value for money» - dafür sorgen, dass der immer älter werdenden Menschheit nicht die letzten Zähne aus der Schnauze fallen. Diese Firma hat eine spannende Geschichte hinter sich: Angefangen hat alles in einem stillen Tal im Oberbaselbiet des Jahres 1954; da tüftelte man unendlich geduldig und gut schweizerisch solide an komplizierten Metalllegierungen. Die man solange raffiniert bearbeitete, bis sie in Schweizer Uhren Verwendung finden konnten. Dann kamen Schweizer Chirurgen auf die epochale Idee, mit Ähnlichem könne man doch auch gebrochene Knochen reparieren. Was man tat. Inzwischen höchst erfolgreich. Es wurde dann etwas turbulent um die brave Firma, bis sie schliesslich aktiv wurde im Dentalen. Mit erwähnten Schrauben. Die Knochenchirurgen waren derweil woanders gelandet.

Und dann fiel ein folgenschwerer Entschluss, denn Geld musste endlich her. Bankeinbrüche wurden verworfen, stattdessen ging man an die Börse; was moralisch als gleichwertig einzustufen ist. Später dann, als man zur Weltfirma aufzusteigen beschlossen hatte, nahm man sich einen CEO, der vorher bei der UBS war. Dessen erste Massnahme bestand darin, dem Management neue Kontaktlinsen zu verpassen. Mit Dollarzeichen drauf. Und die Bude brummte wie verrückt - die reinste Cash-Maschine wurde die ehemals solide Firma aus dem Oberbaselbiet. Zwischendurch legte man dann mal eine Kurzarbeitsrunde ein, eine entzückende Variante, unternehmerische Risiken dem Steuerzahler aufzubürden; dies war aber bald überstanden.

Und was hat diese Geschichte mit Ermotti von der UBS zu tun? Auch der Dentalschrauben-CEO gab kürzlich bekannt, man müsse jetzt mal eben leicht und locker ein paar Stellen liquidieren.

Früher hätte sich ein Streichkonzerte verkündender Firmenchef noch die Mühe gemacht zu argumentieren, dass man mit diesem schmerzhaften Schritt wenigstens die «restlichen» Arbeitsplätze sichern könne. Heute sagt man frei heraus, dass es jetzt darum gehe, das angestrebte Betriebsergebnis von 15% des Umsatzes zu erreichen. Punkt. Ende der Shareholder-Durchsage. Man kann ja von Managern halten, was man will, aber heutzutage lügen sie ganz offensichtlich nicht mehr ganz so penetrant wie früher. Ob dies nun als ein gesellschaftlicher Fortschritt oder als Haifischkapitalismus pur anzusehen ist, möge die geneigte Leserschaft selbst entscheiden.

(Jan Peters/Nebelspalter)

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