Schwergewicht Nestlé drückt Schweizer Börse

publiziert: Dienstag, 19. Jun 2007 / 18:30 Uhr

Zürich - Die Schweizer Börse hat am Dienstag leicht schwächer geschlossen. Auf die Stimmung drückten Händlern zufolge mit Enttäuschung aufgenommene Konjunkturdaten aus Euroland und den USA und Kursverluste des Index-Schwergewichts Nestlé.

Schwächer waren heute die Inhaber- und Namensaktien des Uhrenherstellers Swatch.
Schwächer waren heute die Inhaber- und Namensaktien des Uhrenherstellers Swatch.
Mangels marktbewegender Nachrichten sei das Geschäft ruhig verlaufen. Der Standardwerteindex SMI schloss 0,35 Prozent tiefer mit 9333,40 Punkten. «Wir sind zurück in der Seitwärtsbewegung zwischen 9300 und 9500 Punkten», sagte ein Marktteilnehmer. Der breite SPI sank 0,33 Prozent auf 7609,47 Zähler.

Nestlé unter Druck

Unter Druck standen die Aktien von Nestlé, die 0,9 Prozent auf 462.50 Fr. einbüssten. Händler führten den Rückgang unter anderem auf den Kurseinbruch bei den Titeln der französischen Sanofi-Aventis zurück, an der Nestlé indirekt über sein Engagement bei L'Oréal beteiligt ist.

Zu den wenigen Gewinnern zählten die Aktien der Credit Suisse und Zurich. Credit Suisse-Aktien stiegen 0,3 Prozent. In den USA hat ein Gericht Kartellklagen gegen einige Emissionsbanken gebremst, womit auch für die Schweizer Banken ein Teil der Unsicherheit weggefallen sei, hiess es.

Zurich-Aktien gewannen rund ein Prozent. Die Ratingagentur S&P hatte ihre Bonitätsnote auf «AA-» von zuvor «A+» erhöht. «Damit dürfte das Haus Zurich aufgeräumt sein und das Unternehmen nun wieder ein aggressiveres Wachstum anstreben», sagte ein Händler.

Auch die Papiere von Adecco profitierten von weiteren Kaufempfehlungen im Anschluss an die Übernahme der deutschen Tuja und legten rund ein Prozent zu. Von anhaltenden Übernahmespekulationen unterstützt würden Helvetia und Bâloise, die über ein halbes Prozent gewannen.

Spekulationen um Swatch

Schwächer waren die Inhaber- und Namensaktien des Uhrenherstellers Swatch. Spekulationen, wonach der Uhrenkonzern eine Einheitsaktie einführen solle, verwiesen Händler ins Reich der Phantasie. «Die Familie Hayek will doch die Kontrolle über das Unternehmen behalten. Das haben sie so immer wieder durchblicken lassen», sagte ein Händler.

Im Verlauf rutschten die Papiere von Novartis leicht ab und auch Roche schlossen 0,5 Prozent leichter. Roche übernimmt die private US-Firma NimbleGen Systems für 272,5 Mio. Dollar und stärkt damit seine Stellung in der Genomforschung.

Die Aktien von Barry Callebaut gaben im Verlauf die frühen Gewinne wieder ab und verloren 0,6 Prozent. Der Schokoladenhersteller informierte über eine verstärkte Zusammenarbeit mit Cadbury Schweppes.

Auch die Schweizer Chemiewerte büssten ihre frühen spekulativen Gewinne im Zusammenhang mit dem Übernahmeversuch von ICI durch Konkurrent Akzo Nobel mehrheitlich ein. Die Meldung über einen Grossauftrag, den Swisslog vom US-Konzern Target erhalten hatte, liess die Aktien des Logistikunternehmens um gut zwei Prozent steigen.

(smw/sda)

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