Die jüngste Frankenstärke, die zu einer unerwünschten Verschärfung
der monetären Rahmenbedingungen in der Schweiz geführt habe,
gefährde die Konjunkturerholung, begründete die SNB ihren
Zinsschritt.
Dagegen blieben die Aussichten für die Preisstabilität weiterhin
günstig. Der Anstieg des Landesindexes der Konsumentenpreise im
April sei vor allem auf Sonderfaktoren zurückzuführen. Für die
jüngste Erstarkung des Frankens seien vor allem wirtschaftliche und
politische Unsicherheiten verantwortlich.
Es sei derzeit kaum abzuschätzen, ob diese Unsicherheiten längere
Zeit anhalten würden. Die Nationalbank verfolge die weitere
Entwicklung aufmerksam und werde ihren geldpolitischen
Handlungsspielraum falls nötig ausnützen.
Der Wechselkurs des Schweizer Frankens reagierte auf die
Zinssenkung vorerst nur wenig. Gegenüber dem Euro notierte der
Franken um 11.48 Uhr mit 1,4570 Fr. nur leicht über dem Wert vor
der Ankündigung. Der Dollar notierte mit 1,6086 Fr. ebenfalls nur
wenig verändert.
(bb/sda)