Schweizer Reisebranche im Aufwind

publiziert: Dienstag, 25. Sep 2007 / 12:59 Uhr

Zürich - Die Lust auf Reisen ist ungetrübt. Die Schweizer Reisebüros haben letztes Jahr dank der guten Konjunktur und dem Ausbleiben von grossen Schocks ein zweistelliges Umsatzwachstum verzeichnet. Im Trend liegen derzeit vor allem Asienreisen. 27 Prozent der Reisen werden inzwischen im Internet gebucht.

In der Reisebranche stehen in den nächsten Jahren einige wichtige Entwicklungen an.
In der Reisebranche stehen in den nächsten Jahren einige wichtige Entwicklungen an.
Die Schweizer Reisebüros haben ihre Umsätze im Jahr 2006 um 10,8 Prozent auf hochgerechnet rund 13 Milliarden Franken gesteigert.

Die Nettorendite wurde im Vorjahresvergleich um durchschnittlich 50 Prozent auf 3,1 Prozent erhöht, wie Walter Kunz, Geschäftsführer des Schweizerischen Reisebüro Verbandes am Dienstag auf Grund der zum sieben Mal in Folge durchgeführte Umfrage seines Branchenverbands und der Credit Suisse darlegte.

Zur positiven Entwicklung beigetragen habe vor allem die sehr gute Konjunkturlage und das Ausbleiben von negativen äusseren Ereignissen.

Internet-Trend setzt sich fort

Eine grosse Herausforderung bleibt das Internet. Laut einer Umfrage der Elvia Reiseversicherungen werden dieses Jahr in der Schweiz bereits 27 Prozent der Reisen online gebucht, gegenüber 17 Prozent vor zwei Jahren.

Über Internet werden inzwischen schätzungsweise etwa zehn Prozent des Umsatzes erzielt, während es vor drei Jahren noch weniger als vier Prozent waren. Dieser Trend dürfte sich fortsetzen, wie aus der Umfrage bei 326 Reisebüros hervorgeht.

Vier von fünf Reisebüros erwarten für nächstes Jahr eine Zunahme des Internet-Reiseumsatzes. Ein Drittel der Reisebüros gibt an, sich stark von Internet-Buchungen konkurrenziert zu fühlen, und zwar vor allem bei Buchungen von einfachen Flügen innerhalb Europas, Hotels sowie Städtereisen.

Mehr Konkurrenz

Immer bessere Online-Plattformen erlauben einen einfacheren Preisvergleich und schüren die Konkurrenz.

Die wichtigste Massnahme der Reisebüros, um auf diese Entwicklung zu reagieren, ist die Einrichtung eines eigenen Internet-Buchungsportals.

Weitere Massnahmen sind das Angebot von spezialisierten und massgeschneiderten Produkten, weil das Internet für Rundreisen und komplexere Angebote noch nicht als ernst zu nehmender Konkurrent eingeschätzt wird.

Härterer Kampf um Geschäftsreisende

Bei den Geschäftsreisen erhalten finanzielle Aspekte eine zunehmende Bedeutung.

Wegen des Kostendrucks dürften die Unternehmen insbesondere im Kontinentalverkehr stärker auf Billigflüge setzen, die teilweise direkt bei den Fluggesellschaften gebucht werden. Die Konkurrenz dürfte sich damit auch in diesem Segment verstärken.

In diesem Jahr dürften die Umsätze der Reisebüros wegen der leicht schwächeren Wirtschaftsperspektiven etwas langsamer ansteigen als im Jahr 2006.

Sofern keine Schocks die Reisenachfrage einbrechen lassen, werden jedoch wiederum gute Verkäufe erwartet. Rund 62 Prozent der befragten Reisebüros rechnen mit steigenden Preisen, sechs Prozent gehen von einem Preisrückgang aus.

Megatrend Asien

Als umsatzmässig stärkste Wachstumsregion in den kommenden Monaten wurde Asien am häufigsten genannt.

Nach Ländern aufgeteilt sind es bei den Überseedestinationen vor allem Thailand, aber auch die USA und China.

Bei den europäischen Ländern liegen insbesondere Griechenland, Spanien und Kroatien in der Gunst der Touristen weit vorne.

(rr/AP)

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