Zurich bricht ein

Schweizer Börse weiter auf dem Rückzug

publiziert: Donnerstag, 22. Mrz 2001 / 12:06 Uhr

Zürich - Die Schweizer Börse hat am Donnerstag auf breiter Front deutlich schwächer notiert. Die negativen Vorgaben und der enttäuschende Bericht von Zurich Financial Services haben auch noch den letzten Käufer aus dem Markt vertrieben.

Händler sprachen von einer rabenschwarzen Stimmung. «Der Crash in Raten geht weiter und keiner weiss, wann die letzte Rate beglichen wird», sagte ein Händler. Dazu komme, dass auch aus den USA mit den jüngsten Gewinnwarnungen kein Grund für Zuversicht gegeben sei. Der SMI Index notierte um 10.10 Uhr um 3,4 Prozent tiefer auf 6730,4 Punkten. Der breite SPI sackte 3,2 Prozent ab auf 4661,73 und der SWX New Market um 4,3 Prozent auf 888,3 Punkte.

Zurich hätten masslos enttäuscht. Auch der Ausblick gebe zu keinen Hoffnungen Anlass, erklärte ein Händler den freien Fall. Zurich büssten 115 Fr. oder 17 Prozent ein auf 571 Franken. Das absolute Tief markierte der aus der Gunst der Investoren gefallene Titel mit 540 Franken. Auch fast alle anderen Werte zeigten sich massiv schwächer. So sanken UBS bis über 6 Prozent auf 219 Franken, CS Group 2,4 Prozent auf 286 Fr. und Swiss Re 3,6 Prozent.

Roche sanken um 3 Prozent auf 11 950 Fr. und damit zum ersten Mal seit 1998 unter die Marke von 12 000 Franken. Novartis büssten 2,4 Prozent auf 2587 Fr. ein. Auch Nestle, der Fels in der Brandung, zeigten Erosionsspuren und fielen 1,4 Prozent auf 3342 Franken. Damit gaben sie den Vortagesgewinn wieder ab. SGS notierten 1 Prozent höher. Swatch waren stabil auf 1750 Franken. Die Chemiewerte und die grösseren Industrietitel ermässigten sich im Rahmen des Marktes. Ems Chemie stiegen 10 Fr. auf 7285 Franken. Das Unternehmen wird am Freitag über das vergangene Jahr informieren.

Grössere Abgaben erlitten vor allem die Nebenwerte mit Technologieanstrich wie etwa Huber + Suhner, BB Biotech, New Venturetec oder Gretag Imaging und Mikron. Sie sanken bis 12 Prozent. Zu den wenigen Werten, die allerdings auch mit geringen Umsätzen zulegen konnten, gehörten Tege, Tamedia oder Unilabs. Selecta beschliesst das letzte Jahr der Unabhängikeit mit einem Gewinn. Die Aktie, für die die britische Compass ein Angebot von 540 Fr. unterbreitet hat, notierte stabil auf 531 Franken. Die grössten Verluste überhaupt erlitten allerdings mit einem Minus von 30 Prozent die am New Market gehandelten Think Tools, die 26 Fr. auf 60 Fr. absackten. Das Unternehmen hatte am Vorabend noch eine Gewinnwarnung abgegeben.

(sda)

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