Schweizer Börse schliesst leicht im Plus

publiziert: Donnerstag, 23. Aug 2007 / 18:21 Uhr

Zürich - Nach anfänglich kräftigen Gewinnen haben die Aktien an der Schweizer Börse am Donnerstag bis Handelsende einen Teil der Anstiege wieder preisgegeben.

Die Händler hoffen, dass die Kreditkrise bald vorbei sein wird.
Die Händler hoffen, dass die Kreditkrise bald vorbei sein wird.
Zunächst hatten Zinssenkungshoffnungen und Deckungskäufe den arg gebeutelten Finanzwerten Auftrieb verliehen. Doch dann drückte die verhaltene Eröffnung an den US-Aktienbörsen auf die Kurse und die Gewinne schmolzen ab.

Dennoch äusserten sich die Marktteilnehmer hoffnungsvoll darüber, dass die Kreditkrise bald ausgestanden sein dürfte. Da es aber noch viele Unsicherheiten gibt, nutzten manche den Anstieg, um Kasse zu machen.

Der SMI schloss um 0,27 Prozent höher bei 8738,50 Punkten. 19 der 25 Blue Chips legten zu, sechs gaben nach. Das Tageshoch lag bei 8824 Zählern. Nachdem sich der SMI in so kurzer Zeit um rund 6 Prozent erholt habe, sei der Markt reif für eine Konsolidierung. Der breite SPI stieg um 0,32 Prozent auf 7112,49 Zähler.

Kuoni unter Druck

Zu den wenigen unternehmensspezifischen Neuigkeiten gehörte der Halbjahresbericht des Zementkonzerns Holcim den Marktteilnehmer als neuerliches Glanzresultat bezeichneten. Die Aktie lag zeitweise um über 2 Prozent höher und schloss 0,8 Prozent im Plus.

Dagegen kamen die Aktien des Reisekonzerns Kuoni wegen des Gewinnrückgangs und des nur vagen Ausblicks unter Druck und büsste bis Handelsende 7,4 Prozent ein.

Gut im Rennen lagen zunächst auch die Banken, bevor sie trotz der Zinsfantasien und der Hoffnung auf ein baldiges Ende der Kreditkrise im Einklang mit ihren US-Konkurrenten wieder den Rückzug antraten.

Es stehe eben alles auf tönernen Füssen, hiess es im Markt. Eine schlechte Nachricht und alles liege wieder in Scherben. Die Aktien der UBS und Credit Suisse schlossen leicht tiefer, während Julius Bär 1 Prozent gewann.

Als Alternative zu den Banken würden sich die Aktien der Versicherungen anbieten, die von der Kreditproblematik weniger betroffen seien, sagten Händler. Zudem seien die Stürme in den USA und Europa bisher glimpflich ausgegangenen. Dennoch gaben auch sie die Gewinne mehrheitlich preis.

Zykliker behaupten sich

Dagegen konnten sich zyklische Werte besser in der Gewinnzone behaupten. Händler erwähnten neben technischen Gründen auch positive Neuigkeiten von der Konjunktur.

«So wie es aussieht, sollte die Wirtschaft die Krise relativ unbeschadet überstehen», sagte ein Händler. Davon profitierten etwa Burckhardt mit Kursgewinnen von 8,5 und Gurit mit 5,7 Prozent.

Die Implenia-Titel legten knapp 4 Prozent zu. Händler erwähnten erneut Spekulationen, das Unternehmen könnte in ausländische Hände übergehen. «Die Spekulationen halten an, solange nicht klar ist, wer das Paket von Laxey übernimmt», sagte ein Händler.

Und auch die Oerlikon-Aktien stiegen dank spekulativen Käufen bis Schluss um über 4 Prozent. Die Aktie hat in den vergangenen Wochen massiv an Wert eingebüsst.

Victory, die das Unternehmen kontrolliert, hat vor kurzem ihre Beteiligung an Sulzer an die Beteiligungsgesellschaft Renova verkauft. Renova gehört dem russischen Investor Viktor Vekselberg, der ebenfalls an Oerlikon beteiligt ist.

Vor dem Publikation der Halbjahreszahlen in der kommenden Woche stiegen die zuletzt unter Druck geratenen Aktien der Modekette Vögele um 1,7 Prozent. Nach Händlerangaben hat ein ausländischer Marktteilnehmer einen grossen Verkaufsauftrag abgeschlossen.

(rr/sda)

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