Schweizer Börse schliesst fester

Am Finanzmarkt habe die Einschätzung überwogen, dass die schlechten Nachrichten bereits in den Kursen eingepreist seien. «Es sieht so schwarz aus», sagte ein Händler. «Es kann eigentlich nur noch besser werden. Und darauf positionieren sich die Anleger.»

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 5,32 Prozent höher auf 6153,21 Punkten. Der breit gefasste Swiss Performance Index (SPI) rückte 4,8 Prozent auf 5044,85 Punkte vor.

Schlechte Monatsbilanz

Der Monat Oktober bleibt aber einer der schlechtesten seit vielen Jahren. Verglichen mit dem Monatsanfang notierte der SMI 12 Prozent im Minus. Dabei haben nicht etwa die Banken und Versicherungen als Opfer der Finanzkrise am meisten an Kurswert eingebüsst, sondern konjunktursensitive Werte wie ABB und Nobel Biocare.

Dies liegt vor allem daran, dass die Bankaktien sehr hohe Kursschwankungen aufweisen. «Tageschwankungen bei den Banken von 10 Prozent und mehr sind nichts Aussergewöhnliches mehr», sagte ein Händler.

Im Oktober sanken die Aktien des Elektrotechnikkonzerns ABB ein Drittel. Die Nobel-Biocare-Titel verloren fast die Hälfte an Wert. Mit einem Anstieg von mehr als 12 Prozent führten auf der anderen Seite Richemont die kurze Liste der Gewinner an. Dahinter folgten mit einem Plus von 8 Prozent Swisscom.

Deutliche Gewinn zum Monatsschluss

Am Freitag legte der Markt nach einem verhaltenen Start kräftig zu. Von Swatch und Swisscom abgesehen notierten alle Bluechips höher.

Besonders gefragt waren ihrer defensiven Qualitäten wegen europaweit die Pharma-Aktien. Roche schnellten fast 10 Prozent hoch. Die Titel des Konkurrenten Novartis gingen 5 Prozent fester aus dem Handel.

Auch Nestlé verbuchten nach einem Anfangsverlust Gewinne von 2,6 Prozent. Zunächst hatte L'Oréal auf den Kurs von Nestlé gedrückt. Der Kosmetikkonzern senkte am Donnerstag zum zweiten Mal binnen drei Monaten seine Umsatzprognose. Nestlé ist mit rund einem Viertel an L'Oréal beteiligt.

Finanztitel gesucht

Bei den Finanzwerten ragten UBS mit einem Anstieg von 8,4 Prozent hervor. Credit Suisse kletterten 4,6 Prozent. Die Aktien der Privatbank Julius Bär verteuerten sich um 7 Prozent.

Auch die Versicherungs-Titel waren gesucht. Zurich gewannen 8,4 Prozent, Swiss Re 6,1 Prozent. Der Rückversicherungskonzern hat den im August angekündigten Kauf eines Lebensversicherungs-Portfolios von der britischen Bank Barclays abgeschlossen.

Auf Erholungskurs befanden sich auch die Aktien des Agrarchemiekonzerns Syngenta und des Landmaschinenherstellers Bucher, die 7 respektive 10 Prozent hochschossen. Dagegen hielten die Verkäufe beim Zahnimplantate-Hersteller Straumann.

(smw/sda)