Schweizer Börse legt wegen Pharmawerten Pause ein

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,23 Prozent tiefer auf 9197,48 Punkten. Von den 20 Standardwerten sanken zehn, während neun fester und Nestlé unverändert aus dem Handel gingen. Der breite Swiss Performance Index (SPI) sank 0,24 Prozent auf 7494,64 Punkte.

Die Schweizer Börse erholte sich am Nachmittag, nachdem die September-Daten zur US-Konjunktur die Sorgen gedämpft hatten, dass sich die weltgrösste Volkswirtschaft wegen der Schwäche am Immobilienmarkt auf dem Weg in die Rezession befinden könnte. Positiv wurden vor allem die Zahlen für den Detailhandel aufgenommen, die stärker als erwartet ausgefallen waren.

Vielen Anleger warteten angesichts der kommende Woche zur Veröffentlichung anstehenden Zwischenberichte vieler Branchenführer ab. In der Schweiz legen unter anderem Roche, Novartis, Synthes, Nestlé und Syngenta Zahlen zum dritten Quartal vor.

Gerüchte lasten auf Swiss Re

Der Druck auf den Gesamtmarkt ging vor allem von den schwer gewichteten Pharmawerten aus. Novartis sanken 0,7 Prozent, Roche 0,5 Prozent. Händler verwiesen auf die Einschätzung der Citigroup, dass das Gewinnmomentum im europäischen Gesundheitssektor negativ bleibe. Mit den beiden Dentalimplantateherstellern Nobel Biocare und Straumann, die jeweils rund zwei Prozent einbüssten, gehörten zwei weitere Branchenvertreter zu den Verlierern.

Die Aktien des Rückversicherers Swiss Re verabschiedeten sich 1,9 Prozent schwächer ins Wochenende. Ein immer wieder kehrendes Gerücht machte in der britischen Zeitung «Daily Telegraph» die Runde. Demnach könnte Standard Lif zusammen mit Swiss Re für den Lebensversicherer Resolution bieten.

Swiss Life, die in diesem Zusammenhang ebenfalls erwähnt wurden, verloren 0,8 Prozent. Die beiden anderen grösseren Versicherer, Zurich und Bâloise, rückten dagegen leicht vor.

Gerüchte um Julius Bär

Die Grossbanken UBS und Credit Suisse waren ebenfalls etwas fester. Die Aktien von Julius Bär vollzogen eine Kehrtwende und schlossen gar 1,2 Prozent höher.

Die Privatbank könnte in der kommenden Woche Kreisen zufolge Details einer Restrukturierung bekannt geben, die den Weg für den Verkauf einzelner Sparten und schliesslich eine Übernahme des Schweizer Vermögensverwalters frei machen könnte. Julius Bär lehnte einen Kommentar ab.

Bei den Nebenwerten litten die Aktien des Spezialsägenherstellers Meyer Burger, die alleine in der aktuellen Woche um rund einen Drittel an Kurswert gewonnen hatten, unter Gewinnmitnahmen ein und verloren 0,4 Prozent.

Zu Gewinnmitnahmen kam es auch bei Micronas. Der Spezialchiphersteller hatte am Vortag ein umfangreiches Restrukturierungsprogramm und einen erheblichen Jahresverlust angekündigt. Darauf schnellte die Aktie um 15 Prozent in die Höhe. Nun schwächte sie sich um knapp 6 Prozent ab.

(smw/sda)