Schweizer Börse erneut schwächer

In den USA aber drehten die Aktien trotzdem nach oben. Sollte der Trend anhalten, könnte es am Donnerstag auch in der Schweiz zu einer technischen Erholung kommen, sagten Händler.

Der SMI der Standardwerte, der am Vortag 3,4 Prozent eingebrochen war, sackte zunächst bis 8704 Punkte ab und schloss um 1,35 Prozent niedriger mit 8789,70 Punkten. Von den 25 SMI-Werten waren vier höher und 21 niedriger. Der breite SPI sank um 1,19 Prozent auf 6974,44 Punkte.

60 Milliarden Franken verpufft

Als Folge der Korrektur lösten sich seit Montagabend knapp 60 Mrd. Fr. an Unternehmenswert in Luft auf. «Die Korrektur war überfällig, wenn auch etwas überraschend in ihrer Heftigkeit. Am konjunkturellen Umfeld hat sich ja nicht viel geändert», sagte ein Händler.

Und auch die Ängste vor einer Rezession in den USA seien übertrieben. «Nach wie vor rechnen wir mit einer sanften Landung», sagte ein Analyst. Dafür sprächen auch die neuen Konjunkturdaten.

Veröffentlicht wurden die revidierte Wachstumsschätzung, der PCE Index, der Chicagoer Einkaufsmanagerindex und der Absatz neuer Immobilien. «Nicht jeder, der schon 2001 Geld verloren hat, wird nach diesem Schock wieder bereit sein, sich in gleichem Umfang zu engagieren», sagte ein Händler. Allerdings sei weiterhin viel Liquidität vorhanden und der Markt sei nun wieder attraktiver bewertet.

CS verlieren drei Prozent

Erneut ist ein grosser Teil des Drucks auf Futures und andere derivatbedingte Abgaben zurückzuführen gewesen. Dies sei auch in den Einbussen der grossen Blue chips Novartis, Nestlé, Roche, UBS, Credit Suisse und ABB abzulesen.

Roche und UBS reduzierten ihre Einbussen. CS aber sackten um drei Prozent ab, was Händler darauf zurückführten, dass Merrill Lynch die Aktie auf «neutral» von «buy» zurückgestuft habe. Der Zementkonzern Holcim legte nach Angaben von Analysten sehr gute Ergebnisse vor und äusserte sich auch positiv über die weiteren Aussichten. Die Aktie sank zunächst um knapp zwei Prozent und schloss noch ein Prozent im Minus.

Auch der Rückversicherer Converium legte Zahlen vor, die besser als erwartet ausgefallen seien. Bei Converium interessiere aber mehr, ob Konkurrent Scor das Unternehmen nun übernimmt oder nicht. Converium betonte allerdings den Willen zur Unabhängigkeit und strich die Vorzüge eines Alleingangs hervor. Die Aktien verloren über ein Prozent. Zu den wenigen Gewinnern unter den Standardwerten zählten Nobel Biocare und Synthes die wie Swiss Re am Donnerstag das Ergebnis vorlegen wird. Das Ergebnis der Bank EFG wurde als sehr gut taxiert. «Besser als erwartet», sagte ein Händler. Die Aktie stieg zeitweise zwei Prozent, gab dann zuletzt aber über drei Prozent nach.

Temenos im Höhenflug

Besser aufgenommen wurden die Zahlen des Herstellers von Bankensoftware Temenos. Temenos legte über 16 Prozent auf 22,70 Fr. zu. Merrill Lynch erhöhte das Kursziel für Temenos auf 31 Fr. von 27 Franken. Einen volatilen Verlauf verzeichneten auch die Aktien von Wachstumsunternehmen, die am meisten unter dem Crash in China gelitten hatten. Dazu zählten Sulzer, Ascom oder Oerlikon.

(ht/sda)