Kursgewinnen von UBS standen Verluste von Julius Bär gegenüber. Der Standardwerteindex SMI gewann 0,46 Prozent auf 7590 Punkte. Damit überwand der SMI den technischen Widerstand im Bereich von 7550/60 Punkten. Von den 20 SMI-Titeln verzeichneten zwölf höhere und acht tiefere Kurse.
Der breite SPI rückte 0,43 Prozent auf 6394 Zähler vor. Eine gewisse Stütze erhielten die Aktienmärkte von einer Rede von US-Notenbankchef Ben Bernanke. Dieser bezeichnete die Zinspolitik der Fed als angemessen.
«Vorerst dürfte die Geldpolitik zur Förderung von Wachstum und Preisstabilität gut positioniert sein», sagte Bernanke laut Redemanuskript auf einem geldpolitischen Kongress in Barcelona. Zur positiven Stimmung trug auch bei, dass der Auftragseingang der US-Industrie im April zum Vormonat überraschend gestiegen war.
UBS im Plus nach Rating-Bestätigung
Die UBS-Aktien drehten nach einem schwächeren Beginn ins Plus. Die Ratingagentur Standard & Poor's hat die Bonitätseinstufung der Schweizer Grossbank im Rahmen einer Überprüfung des Investmentbanken-Sektors bestätigt.
S&P rechnet damit, dass UBS im laufenden Jahr in die Gewinnzone zurückkehren dürfte. Nach einem Tief bei 23.50 Fr. notierten die Titel zuletzt 3,8 Prozent fester bei 25.20 Franken.
US-Banken zurückgestuft
«S&P hat die Ratings von Credit Suisse und UBS bestätigt. Das war sicher ein positives Zeichen», sagte ein Händler. S&P hatte gleichzeitig mehrere grosse US-Banken zurückgestuft und damit die Ängste vor weiteren Ausfällen im Zuge der Kreditkrise angefacht.
Bei Credit Suisse und vor allem bei UBS gingen die Anleger aber davon aus, dass die Situation nach den umfassenden Abschreibungen nun weitgehend bereinigt sein dürfte. «UBS war total überverkauft und der Druck aus den Anrechten lässt auch langsam nach.»
Für UBS sprach in den Augen von Marktteilnehmern auch, dass Royal Bank of Scotland (RBS) nicht die befürchteten Schwierigkeiten bei ihrer Kapitalerhöhung hat. Mit 24 Mrd. Dollar sucht RBS noch mehr Geld als UBS, deren Bezugsrechtsemission sich auf knapp 16 Mrd. Franken beläuft.
CS verliert
Kursmässig lief es bei Credit Suisse im Tagesverlauf nicht ganz so wie bei UBS, die Titel verloren 1,33 Prozent. Die Aktien von Julius Bär sackten 3,3 Prozent ab. Händler sprachen von Gerüchten, wonach der Vermögensverwalter die Erwartungen an den Geschäftsverlauf dämpfen könnte.
Zudem nähmen Anleger nach Übernahmespekulationen in der Vorwoche Gewinne mit. Die Versicherungswerte schlossen uneinheitlich bis schwächer. Zurich fielen ein Prozent, Swiss Re waren 1,4 Prozent und Baloise 0,2 Prozent tiefer. Swiss Life legten zu.
Pharmawerte konsolidieren
Die beiden Pharmaschwergewichte Roche und Novartis, die den Markt am Vortag mit ihren Kursgewinnen noch unterstützt hatten, konsolidierten. Nobel Biocare wurden weiter von Übernahmespekulationen gestützt und befestigten sich um gut zwei Prozent.
Die Syngenta-Aktien rückten fast drei Prozent auf 329 Fr. vor. Die Deutsche Bank hat das Kursziel für den Agrochemiewert auf 360 von 355 Fr. angehoben und die Empfehlung «Buy» wiederholt.
Clariant legten noch einmal deutlich zu, Ciba schlossen dagegen leicht schwächer. Fester waren Patroplus, die von Moody's eine Bestätigung ihren Ba3-Ratings mit Ausblick stabil erhielten.
Bosshard doch schwächer
Bei den Nebenwerten konnten die Bossard-Titel frühe Gewinne nicht in die Schlussrunden retten und die Aktie schloss ein Prozent schwächer.
Das Schraubenhandelsunternehmen steigerte den Gewinn in den ersten vier Monaten um 30 Prozent und peile 2008 weiterhin ein Umsatzplus in Lokalwährungen von fünf Prozent sowie eine Gewinnsteigerung an, die über dem Umsatzzuwachs liegt. Messe Schweiz profitierten Händler zufolge vom Volksentscheid, der den Ausbau der Messe Basel stützt. Die Aktien kletterten knapp fünf Prozent.
(ht/sda)
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