Schweizer Börse dank Bank- und defensiven Aktien fester

Händler erklärten die Bewegungen mit Deckungskäufen und der Flucht in sichere Werte. Der Leitindex SMI schloss um 0,84 Prozent höher bei 8431,10 Punkten. Um 8310 sahen Chartisten eine Unterstützung und bei 8420 und 8450 Widerstände. 13 der 20 SMI-Aktien legten zu und sieben gaben nach. Der breite SPI stieg um 0,57 Prozent auf 6826,9 Punkte.

Fantasien stimulieren UBS

Der Einstieg Abu Dhabis bei der US-Grossbank Citigroup hatte die Börsen etwas beruhigt und dem Finanzsektor neue Fantasie verliehen. Darauf legten die technisch überverkauften Aktien der UBS um über drei Prozent zu auf 51.15 Fr. zu.

«Der Einstieg der Ölscheichs bei Citigroup erscheint aus langfristiger Optik als kluger Zug. Die Preise sind so günstig wie lange nicht mehr. Das lässt auch die Gerüchte um einen Einstieg einer chinesischen Bank etwa bei der Grossbank UBS nicht mehr so abwegig erscheinen. Geld ist ja vorhanden im Reich der Mitte», sagte ein Händler.

Auch die Aktien der Credit Suisse kletterten um 1,2 Prozent. Spekulationen, die Joachim Strähle, CEO der Bank Sarasin, losgetreten hatte, stimulierten die Titel der Privatbanken nicht. In einem Interview mit der Zeitung «Cashdaily» liess Strähle ein Interesse am Konkurrenten Vontobel durchblicken.

Swiss Re von Abschreiber geschüttelt

Die Scheine von Swiss Re litten weiterhin unter dem unerwarteten Milliarden-Abschreiber, den der Rückversicherer im Zusammenhang mit der Kreditkrise vornehmen muss. «Seit dem ist das Vertrauen in die Führung gestört», sagte ein Händler.

Die als defensiv eingestuften Aktien des Nahrungsmittelkonzerns Nestlé und der Pharmariesen Novartis und Roche profitierten angesichts der anhaltenden Verunsicherung von ihrem Ruf als sicherer Hafen.

Zyklische von Konjunktursorgen geplagt

Dagegen lasteten die Sorgen, dass die US-Kreditkrise auf weitere Sektoren der Wirtschaft übergreifen könnten, auf den Scheinen der in zyklischen Bereichen tätigen Unternehmen. Die am Nachmittag veröffentlichten Daten zum US-Immobilienmarkt und zum Verbrauchervertrauen schürten die Rezessionsängste in den USA.

Die ABB-Aktien büssten 2,4 Prozent ein. Auch Adecco, Holcim und Nebenwerte wie Sulzer, Fischer oder die Vertreter der Solarindustrie wie Meyer Burger und Oerlikon tendierten schwächer. Händler sagten, vor allem die Aktien von Nebenwerten litten unter Gewinnmitnahmen und Abgaben von Fonds, die Rücknahmen von Anlegern auszahlen müssten.

Unter Druck stand die Aktie von Actelion, nachdem Citigroup die Analyse der Titel mit der Empfehlung «Sell» und einem Kursziel von 42 Fr. aufgenommen hat. Sie verlor 1,5 Prozent auf 46.80 Franken. Dagegen legten Addex von einer Kaufempfehlung des Brokers Helvea getrieben über acht Prozent zu.

(smw/sda)