Schwarze Schafe von einst geläutert
Kann man mit gutem Geissen Fussballschue, Bälle und Trikots kaufen? Die Sportartikelhersteller lassen ihre Produkte schon sein Jahren beinahe ausschliesslich in Niedriglohnländern anfertigen. Arbeitnehmer- und Menschenrechte sind dort nicht selbstverständlich.
18 Unternehmen untersucht
Wohl kaum eine Branche ist von der Globalisierung so stark betroffen wie die Texttilindustrie. Adidas hat beispielsweise den gesamten Herstellungsprozess an mehr als 800 Zulieferer in Niedriglohnländer ausgelagert. Das Unternehmen selbst konzentriert sich wie die gesamte Branche nur noch auf das Design und Marketing der Produkte. Die auf nachhaltige Geldanlagen spezialisierte Bank Sarasin & Cie AG hat in ihrer aktuellen Studie «Just Do It - aber verantwortungsbewusst» insgesamt 18 Unternehmen aus der Bekleidungs-, Textil- und Luxusgüterindustrie auf ihre Nachhaltigkeit, also die Einhaltung ethischer und ökologischer Kriterien, untersucht.
Arbeitsbedingungen bei Zulieferern im Fokus
Die Nachhaltigkeitsexperten der Bank Sarasin haben festgestellt, dass mittlerweile alle führenden Sportartikelunternehmen über umfassende ethische Arbeitskodizes verfügen. Allerdings fällt es den Herstellern schwer, diese Standards auch über die gesamte Lieferkette hinweg durchzusetzen. Als besonders problematisch wertet die Bank die Aktivität in China: «In China fehlen unabhängige Gewerkschaften und ein wiksames Streikrecht, um wirklich dauerhaft für gute Arbeitsbedingungen zu sorgen», sagt Makiko Ashida, Nachhaltigkeitsanalystin bei der Bank Sarasin und Autorin der Studie. Trotzdem bemühen sich die Unternehmen, ihre hohen ethischen und sozialen Standards durchzusetzen: Dem Sportartikelhersteller Reebok gelang es beispielsweise im Jahr 2002 in China, ein Projekt zur Bildung demokratisch gewählter Arbeiterkomitees zu initiieren.
Risikobehafteter Produktionsprozess
Auch die von der Branche ausgehende Umweltbelastung bewertet die Bank Sarasin kritisch. Neben diverser Schadstoffe, die im Produktionsprozess entstehen, ist vor allem der Baumwollanbau aus ökologischer Sicht heikel. Er ist mit einem hohen Einsatz von Pestiziden verbunden und nimmt mehr als die Hälfte des bewässerten Agrarlands weltweit in Anspruch. Allerdings gibt es Bestrebungen der Branche, den Anteil biologisch produzierter Baumwolle zu erhöhen. Nike, Puma und Timberland haben den Anteil an Bio-Baumwolle in ihren Produkten in den vergangenen Jahren stark erhöht.
Etliche Zusatzstoffe in Textilien können Allergien auslösen oder stehen im Verdacht, krebserregend zu sein. Die Risiken für Unternehmen bestehen dabei nicht nur in gesetzlichen Verboten und Schadenersatzforderungen, sondern auch in der negativen Reputation der Marke durch die Veröffentlichung schlechter Testergebnisse. Daraus resultierende Imageprobleme sind für die untersuchten Unternehmen besonders gravierend, da sich der Markenwert nach Berechnungen der Bank Sarasin bis auf 70 Prozent des gesamten Unternehmenswerts beläuft. Von einer Berücksichtigung ökologischer Kriterien könnten hingegen die Hersteller profitieren: Der Markt für umweltfreundliche Produkte wächst stetig.
Textilindustrie führend
Ein besonders hohes Nachhaltigkeitsrating erhalten Adidas, Puma, Nike und Timberland. Die Geschäftspraktiken dieser einst schwarzen Schafe wurden noch vor wenigen Jahren stark kritisiert. Mittlerweile verfügen sie alle über Mindeststandards für die Arbeitsbedingungen bei ihren Zulieferern. Führend ist hierbei Adidas. Die Umwelt- und Arbeitsstandards dieses Sportartikelherstellers sind im Vergleich am weitesten entwickelt.
«Die Studie beschreibt eindrucksvoll die grundsätzlichen Herausforderungen, vor denen Unternehmen mit mehrstufigen internationalen Zulieferketten stehen und die es zu meistern gilt. In den Ergebnissen der Studie sehen wir eeine Anerkennung der von uns eingeleiteten Massnahmen zur stetigen Verbesserung unserer Beschaffungsoperationen und Aufrechterhaltung unserer Wettbewerbsposition», sagt Frank Heneke, Global Director Social & Environmental Affairs der Adidas-Salomon AG.
Nachholbedarf bei Luxusgüterhersteller
Allgemein schneiden die Luxusgüterunternehmen schlechter ab als die Bekleidungs- und Sportartikelfirmen. Sie setzen sich mit den Nachhaltigkeitsthemen nur in begrenztem Umfang auseinander, sind aber auch gegenüber Umwelt- und Sozialrisiken weniger anfällig: Produktionsauslagerungen in Schwellenländer spielen kaum eine Rolle. Der Uhrenhersteller Swatch, der im Segment Luxusgüter am meisten überzeugt, hat den Umweltschutz in das interne Qualitätsmanagement und das Risikomanagement integriert. Andere Hersteller wie LVMH, Christian Dior oder Burberry haben bereits Umweltmanagementsysteme aufgebaut. «Diese führenden Luxusgüterhersteller qualifizieren sich deshalb bereits jetzt für eine Anlga ein Nachaltigkeitsfonds wie den Sarasin Sustainable Equity», fasst Makiko Ashida das Ergebnis der Studie zusammen.
(pd)
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