SEV und GeKo vor Zusammenschluss

Die beiden Organisationen haben in Bern dem Zusammenschluss im Grundsatz zugestimmt. Mit gut 80 000 Mitgliedern wäre die neue Organisation nach der Unia die zweitgrösste Gewerkschaft in der Schweiz. Heute zählt der SEV rund 50 000 und die Gewerkschaft Kommunikation ungefähr 37 000 Mitglieder. Gemäss einer im Juni veröffentlichten Studie wäre die Fusion für beide Organisationen der zukunftsträchtigste Weg.

Das sahen nun auch die zuständigen Gewerkschafts-Organe so. Beim SEV fiel der Entscheid im Vorstand mit 27 zu 8 Stimmen. Für eine Minderheit war das Fusionsprojekt jedoch noch nicht gut genug ausgearbeitet, wie der SEV-Präsident, Ständerat Pierre-Alain Gentil (SP/JU), vor den Medien sagte.

Bedenken wegen Branchenbezug

Die Gegner hätten Bedenken gehabt, ob der Branchenbezug erhalten werden könne. Zudem befürchteten sie höhere Mitgliederbeiträge und Stellenabbau bei der Gewerkschaft. Beide Organisationen beschäftigen heute rund 60 Personen. Entlassungen solle es keine geben, sagte Gentil. Die Angestellten sollen aber vermehrt in die Regionen verlegt werden, statt nur von Bern aus zu arbeiten.

Beide Organisationen seien ohnehin eher unter- als überdotiert, sagte GeKo-Zentralsekretär, Nationalrat Christian Levrat (SP/FR). Obwohl auch bei seiner Gewerkschaft die Personalpolitik ein Thema war, hiessen die Delegierten das Fusionsprojekt einstimmig gut.

Fusionsentscheid 2007

Für Levrat drängt sich der Zusammenschluss auf, weil die Entwicklung und die Probleme in beiden Branchen sehr ähnlich sind: Diese Infrastrukturbereiche müssten heute im Markt bestehen und zugleich den Service-public-Auftrag erfüllen.

Der eigentliche Fusionsentscheid wird von den Delegierten beider Organisationen im Mai 2007 gefällt. Starten würde die Gewerkschaft voraussichtlich am 1. Januar 2009.

(ht/sda)