SBB verlässt Freiburg definitiv - Tessiner Kritik

publiziert: Donnerstag, 15. Mai 2008 / 09:15 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 15. Mai 2008 / 20:32 Uhr

Freiburg - Das SBB Cargo Servicecenter in Freiburg wird definitiv geschlossen: Wie im März angekündigt, werden die 165 Arbeitsplätze aufgehoben und deren 114 nach Basel verschoben. Die SBB will aber in Freiburg neue Jobs schaffen.

Im Rahmen einer Vereinbarung erhält der Kanton Freiburg Ersatz für die entfallenden Arbeitsplätze.
Im Rahmen einer Vereinbarung erhält der Kanton Freiburg Ersatz für die entfallenden Arbeitsplätze.
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Das Personal der Werkstätte von SBB Cargo in Bellinzona hat unterdessen eine Resolution zu Gunsten der Kollegen vom Freiburger Call-Center verabschiedet. Sie verurteilen darin den «absurden und skandalösen Entscheid».

Das Personal des Call-Centers in Freiburg solle vereint bleiben und sich wehren, heisst es in der einstimmig beschlossenen Resolution. «Wir sichern ihnen unsere Unterstützung zu bei jeglicher Aktion, die sie unternehmen.»

Die Personalversammlung der Tessiner Werkstätte erliess einen Appell an «die Freiburger Bevölkerung». Sie solle die Arbeitsplätze in ihrem Kanton verteidigen.

Neue Arbeitsplätze ab 2009

Die SBB verpflichteten sich aber, ab 2009 im Kanton Freiburg 50 bis 100 neue Arbeitsplätze zu schaffen. Geplant ist die Ansiedlung eines Servicecenters in der SBB-Personalabteilung, wie SBB-Chef Andreas Meyer erklärte.

Die Vereinbarung zwischen der SBB und dem Kanton Freiburg sieht auch vor, dass das Transportunternehmen wirksam und dauerhaft den öffentlichen Verkehr im Kanton Freiburg ausbaut. Dazu gehört der Bau einer S-Bahn-Haltestelle am Stadtrand bei der Freiburger Eishalle.

Harte Verhandlungen

Die Freiburger Regierung äusserte gleichzeitig Bedauern über die Schliessung des Call-Centers. Sie bezeichnete den Sozialplan als gut, der den 180 von der Restrukturierung betroffenen Angestellten vorgelegt wurde.

Die Verhandlungen zwischen der SBB und dem Kanton Freiburg seien hart gewesen, sagten beide Seiten. Meyer bezeichnete seine Gesprächspartner als zäh. Für den Freiburger Volkswirtschaftsdirektor Beat Vonlanthen führten die Verhandlungen trotz allem zu einer Win-Win-Situation.

(bert/sda)

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