SBB-Cargo: 10'000 Personen demonstrieren in Bellinzona

publiziert: Mittwoch, 2. Apr 2008 / 17:59 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 2. Apr 2008 / 19:33 Uhr

Bellinzona - In Bellinzona haben am Mittwoch laut Angaben des Streikkomitees rund 10'000 Personen gegen den Abbau in den örtlichen Industriewerken der SBB protestiert. Unter den Demonstrierenden befanden sich auch alle fünf Staatsräte.

Argument der Streikenden und Demonstranten: Die SBB Cargo schreibe nicht wegen Bellinzona rote Zahlen.
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Der Staatsrat habe mit seiner Präsenz auf der Piazza ein Zeichen setzen wollen, sagte Regierungspräsident Marco Borradori (Lega). In Bern solle man merken, dass der ganze Kanton kompakt hinter den Streikenden stehe. In der Verteidigungsmauer gebe es keine Risse.

Man sei bereit, die Zugbrücke herunterzulassen und zu verhandeln, sagte Borradori weiter. Aber nur unter einer Bedingung: «Es müssen alle gleich lange Spiesse haben.» Das Streikkomitee zeigte sich erfreut über die Rückendeckung und den grossen Volksauflauf.

Donatello Poggi vom Streikkomitee sagte, die 430 Streikenden hätten bloss einen Wunsch, nämlich weiterhin arbeiten zu dürfen. Die Industriewerke hätten zuletzt einen Gewinn von über 3 Millionen Franken erwirtschaftet. Die Streikenden skandierten «Vinceremo» («wir werden siegen»).

SBB droht mit Auslagerung

SBB-CEO Andreas Meyer rief seinerseits die Streikenden erneut dazu auf, ihre Arbeit bald wieder aufnehmen. Sonst würden die entsprechenden Arbeiten in andere Werke ausgelagert, sagte Meyer am Mittwoch an der SBB-Bilanzmedienkonferenz in Zürich.

Die Arbeiten könnten von einer andern SBB-Werkstätte oder einer externen Firma in der Schweiz ausgeführt werden, allenfalls auch im Ausland. «Dies ist keine Drohung, sondern eine Notwendigkeit, um den Service aufrechterhalten zu können», sagte Meyer. Die Auslagerung könnte auf Ende April erfolgen.

Keine Entlassungen

Meyer warf den Streikenden vor, den Status Quo im Werk Bellinzona aufrechterhalten zu wollen. Aber SBB Cargo brauche Handlungsspielraum, um sich den Marktentwicklungen anpassen zu können. «Niemand wird entlassen werden», versprach Meyer.

Aber die SBB könne keine Garantien geben, bevor es zu Verhandlungen komme, erklärte der SBB-Direktor an der Jahresmedienkonferenz. Es gebe Alternativen zu den am 7. März angekündigten Sanierungsmassnahmen. Darüber könne jedoch nicht diskutiert werden, wenn die Streikenden nicht verhandlungsbereit seien.

Erklärungen zu Salär

Zur Kritik an seinem Salär sagte Meyer, er verdiene heute weniger als vorher bei der Deutschen Bahn. Gemäss Meyer ist es in anderen europäischen Ländern zudem üblich, dass ein Unternehmen bei einem Chefwechsel dessen Haus kauft.

Falls die SBB sein ehemaliges Haus in Frankfurt nicht zu demselben Preis - oder höher - verkaufen könnten, als sie ihm bezahlt hätte, werde er mindestens die Differenz übernehmen, sagte Meyer.

Bundesrat empfängt Tessiner Regierung

Nicht teilnehmen an der Bilanzmedienkonferenz durfte eine Delegation der knapp hundert nach Zürich-Oerlikon gereisten Tessiner Streikenden von SBB Cargo. Die Streikenden demonstrierten in der Folge vor dem Hotel. SBB-Sprecher Roland Binz begründete die Einlassverweigerung damit, dass Vertreter der Gewerkschaften an der Medienkonferenz teilnahmen.

Der Bundesrat liess am Mittwoch verlauten, er sei bereit, den Tessiner Staatsrat zu einem Gespräch über SBB Cargo zu empfangen. Das Datum des Treffens steht noch nicht fest. Der Tessiner Staatsrat hatte den Bundesrat am 25. März brieflich um ein dringendes Treffen ersucht, um aus der verfahrenen Situation herauszukommen.

(fest/sda)

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