Rezessionsängste drücken US-Börsen ins Minus

publiziert: Freitag, 4. Jan 2008 / 23:24 Uhr / aktualisiert: Samstag, 5. Jan 2008 / 00:35 Uhr

New York - Schlechte Konjunkturdaten und herbe Kursverluste bei Technologiewerten haben die US-Börsen am Freitag deutlich ins Minus gedrückt. Arbeitsmarktdaten waren schwächer als erwartet ausgefallen und hatten damit das Schreckensszenario einer Rezession wieder in den Blick der Anleger gerückt.

Die Intel-Herabstufung belastete die Nasdaq.
Die Intel-Herabstufung belastete die Nasdaq.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss zwei Prozent tiefer bei 12.800 Punkten. Im Handelsverlauf bewegte sich das Börsenbarometer zwischen 12.789 und 13.046 Zählern. Der breiter gefasste S&P-500-Index brach um 2,5 Prozent auf 1411 Stellen und der Nasdaq-Composite um 3,8 Prozent auf 2504 Zähler ein.

Im Wochenvergleich sank der Dow-Jones-Index um 4,2 Prozent, der Nasdaq-Index um 6,4 Prozent und der S&P-Index um 4,5 Prozent. Der Deutsche Aktienindex (Dax) schloss mit einem Tagesminus von 1,3 Prozent bei 7808 Punkten.

Das US-Arbeitsministerium hatte vor New Yorker Handelsbeginn erklärt, die Zahl der Beschäftigten ausserhalb der Landwirtschaft sei im Dezember nur um 18'000 gestiegen. Das war der geringste Zuwachs seit August 2003 und lag deutlich unter den Erwartungen von Volkswirten, die mit 70'000 neuen Stellen gerechnet hatten.

Intel mit Kurseinbruch

Beim Chiphersteller Intel ging es weiter deutlich bergab. Die Aktien des weltgrössten Chipherstellers brachen um acht Prozent ein. JP Morgan hatte die Papiere von «übergewichten» auf «neutral» zurückgestuft. Am Mittwoch war das Papier bereits von der Banc of America heruntergestuft worden und daraufhin von den Börsianern mit Kursverlusten abgestraft worden. In den Abwärtssog von Intel gerieten auch die Aktien des Konkurrenten Advanced Micro Devices Inc mit einem Verlust von 7,7 Prozent. Die Anteilscheine des zweitgrössten PC-Herstellers der Welt Dell fielen 6,8 Prozent. Dell zählt zu Intels grössten Kunden.

Microsoft berichtete über 4,3 Millionen verkaufte Xbox 360- Spielekonsolen im abgelaufenen Quartal. Die Xbox habe ihre Marktführerschaft bezüglich der Umsätze bei Software und Hardware gehalten. Allerdings habe der Online-Spieleservice Xbox Live mehrere Tage mit Problemen zu kämpfen gehabt. Microsoft-Aktien verloren 2,8 Prozent. Boeing-Anteilsscheine verbilligten sich um 1,3 Prozent, obwohl der Flugzeugbauer für 2007 einen Rekord bei Neuaufträgen bekanntgegeben hatte. Unter Verkaufsdruck standen auch die Aktien des Haushaltswaren- Einzelhändlers Bath & Beyond mit einem Abschlag von 4,4 Prozent. Das Unternehmen hatte zuvor einen Gewinnausblick unter den Analystenschätzungen gegeben.

An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,65 Milliarden Aktien den Besitzer. 732 Werte legten zu, 2445 gaben nach und 51 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,46 Milliarden Aktien 552 im Plus, 2472 im Minus und 73 unverändert. An den US-Kreditmärkten stiegen die zehnjährigen Staatsanleihen um 7/32 auf 103-03/32. Sie rentierten mit 3,867 Prozent. Die 30- jährigen Bonds blieben unverändert bei 110-13/32 und hatten eine Rendite von 4,367 Prozent.

(ht/sda)

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