Positives Fazit nach 5 Monaten freiem Personenverkehr mit der EU

publiziert: Dienstag, 17. Dez 2002 / 11:26 Uhr

Bern - Nach den ersten fünf Monaten mit freiem Personenverkehr sehen die Behörden ihre Prognosen bestätigt: Von Anfang Juni bis Ende Oktober 2002 hat die ständige Wohnbevölkerung lediglich um 5005 Personen aus EU/EFTA-Ländern zugenommen.

Insgesamt lebten am 31. Oktober dieses Jahres 813 708 EU/EFTA-Staatsangehörige dauerhaft in der Schweiz, wie das Bundesamt für Ausländerfragen (BFA) mitteilt. Gegenüber dem 1. Juni entspricht dies einer Zunahme um 0,6 Prozent. Im Vorjahr hatte der Anstieg 0,4 Prozent betragen.

Mit 4174 geht die Zuwanderung wie in den Vorjahren vor allem auf das Konto der Deutschen. Von den italienischen und spanischen Staatsangehörigen wandern hingegen weiterhin mehr aus der Schweiz aus als in die Schweiz ein.

Für Arbeitskräfte aus EU/EFTA-Staaten bleibt die Zuwanderung während der fünfjährigen Übergangsperiode bis 2007 begrenzt. Für Daueraufenthalter beträgt das jährliche Kontingent 15 000, für Kurzaufenthalter 115 500.

Bei den Daueraufenthaltern war das Jahreskontingent Ende Oktober mit 8378 zu 55 Prozent beansprucht. Das BFA führt dies auf einen gewissen Nachholeffekt und auf Bereinigungen wie die Umwandlung von Grenzgänger- in Aufenthaltsbewilligungen zurück.

Mit 17 200 oder 15 Prozent wurde das Kontingent der Kurzaufenthaltsbewilligungen bisher eher schwach beansprucht. Mit Blick auf die Wintersaison dürfte die Nachfrage aber laut BFA noch ansteigen.

Seit dem 1. Juni haben auch Schweizerinnen und Schweizer nahezu freien Zugang zum europäischen Arbeitsmarkt. Die meisten EU- und EFTA-Staaten verzichten auf die Möglichkeit, noch bis Mitte 2004 einheimische Arbeitskräfte gegenüber schweizerischen zu bevorzugen.

Über schweizerische Auswandernde ist mangels Statistiken wenig bekannt. In seiner Beratungstätigkeit konnte das BFA aber feststellen, dass das Interesse an einem Arbeitsaufenthalt im EU/EFTA-Raum sprunghaft zugenommen hat.

(bert/sda)

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