Beim Obst läuft gerade die Zwetschgen-Ernte ab. Verkauft wurden bisher rund 2400 Tonnen Tafel- und 250 Tonnen Industriezwetschgen. Für die Brennzwetschgen fehlen die Angaben noch, wie beim Schweizerischen Obstverband zu erfahren war.
Erdbeeren wurden rund 5100 Tonnen verkauft, auch sie in bester Qualität. Mit 640 Tonnen Himbeeren erreichte die verkaufte Menge den Vorjahresstand.
Im Wallis rechnete man zu Erntebeginn mit dreimal mehr Aprikosen als im Vorjahr, nämlich 9000 Tonnen. Die Qualität wurde als minder eingestuft. An Tafelkirschen fielen 4435 Tonnen an. Bei Brennkirschen schätzt man 7811 Tonnen.
Gesegnetes Apfel- und Birnenjahr
Gesegnet wird das Jahr 2000 mit Äpfeln und Birnen. Die Apfelernte dürfte etwa 161 000 Tonnen erreichen. Das sind 12 Prozent mehr als im Vorjahr.
Mit 27 000 Tonnen gibt es 16 Prozent mehr Birnen. Zum Direktverzehr lassen sich etwa zwei Drittel davon verkaufen, der Rest wird vermostet. Grund sind Hagelschäden in den Hauptanbaugebieten.
Auch die Mostobsternte ist gross. 189 000 Tonnen Mostäpfel und 57 000 Tonnen Mostbirnen fallen an. Zusammen mit dem vermosteten Tafelobst erwartet die Branche Absatzprobleme. Sie erliess daher einen Aufruf, mehr Most zu trinken. Derzeit beträgt der Pro-Kopf-Konsum im Jahr knapp zwölf Liter.
"Normales" Gemüsejahr
Bei Swisslegumes, der ehemaligen Gemüse-Union, verwies man auf die im Frühjahr 2001 erscheinende Statistik. Bis jetzt lasse sich 2000 als normales Jahr mit mittlerer Ernte bezeichnen.
Der feuchte Juli habe aber bei den Salaten erhebliche Ausfälle beschert, sagte Peter Märki, Direktor des Verbands Schweizerischer Gemüseproduzenten. Hagel sei auch über zahlreiche Kulturen hergefallen.
Bemerkenswert sei der Absatz neuer Produkte wie etwa Kürbisse und Melonen, sagte Märki. Die Kürbisse seien ein Renner.
Bei den Tomaten gehe Trend hin zu den aromatischeren Tomaten am Zweig. Bei den Kartoffeln blickt die Schweiz auf ein gutes Jahr zurück. Otmar Schaller, Geschäftsführer beim Branchenverband Swisspatat, sagte, man habe "jede Menge Erst-Klass-Kartoffeln".
Getreide: Roggen ein Flop
Die Getreideernte ist längst eingebracht. Nur der Mais steht noch auf den Feldern. Eingebracht wurden nach Schätzungen des Schweizerischen Bauernverbands (SBV) 620 000 Tonnen Brotgetreide. Die Produzenten lieferten davon 530 000 Tonnen dem Bund ab - zum letzten Mal. 2001 erfolgt der Verkauf direkt an die Müller.
Konkrete Zahlen liegen derzeit nicht vor, wie Pflanzenbauspezialist und SBV-Vizedirektor Josef Wüest der Nachrichtenagentur sda sagte. Beim Brotgetreide reiht sich 2000 in die Reihe normaler bis guter Jahre ein. 1999 als schlechtes Getreidejahr erbrachte 525 100 Tonnen.
Nach Angaben Wüests fiel die Getreidernte in den regenreichen Juli. Beim Roggen führte dies fast zum Totalausfall, denn das Getreide trieb am Halm. 90 Prozent der Ernte ist nur noch als Viehfutter verwertbar. Beim Weizen taugen nach Angaben Wüests zehn Prozent nur noch fürs Vieh. Die Gerstenernte war gut.
Anders als ihre Ahnen ernten heutige Bauern das Getreide erst, wenn es reif ist. Ihre Väter banden es jeweils zu Garben und liessen es nachreifen. Grund für die moderne späte Ernte ist der Einsatz von Mähdreschern.
(klei/sda)
1°C / 7°C 
3°C / 9°C 
-1°C / 7°C 
2°C / 7°C 
0°C / 12°C 
6°C / 16°C 
