Nestlé nach Rekordjahr auf gutem Kurs

Die veränderten Ess- und Trinkgewohnheiten in den Märkten führt Nestlé zu neuen Absatzkanälen. 30 Prozent der Produkte würden schon heute nicht mehr im Einzelhandel gekauft, sagte Nestlé- Verwaltungsratsdelegierter Peter Brabeck am Mittwoch an der Bilanzmedienkonferenz in Zürich. In den USA betrage der Anteil sogar 50 Prozent.
Das heisst, dass Nestlé vermehrt das Schwergewicht auf die Verpflegung ausser Haus legen will. Getränkeautomaten oder Verpflegungsecken stehen dabei im Vordergrund. So arbeitet das Unternehmen in Südamerika mit dem Mineralölkonzern Esso zusammen, damit Nestlé-Produkte an Tankstellen verkauft werden können.
Jüngstes Beispiel für die Anstrengungen ist die Übernahme des Getränkeautomatengeschäftes der japanischen UCC Ueshima Coffee. Damit kommt Nestlé in Japan zu mehr als 100 000 Automaten und kann das Netzwerk für trinkfertige Kaffee- oder Teeprodukte weiter ausbauen.

Internetfirma im Auge
Nestlé-Foodservice sei einer der wichtigsten Wachstumspfeiler der Gruppe, hält der Konzern zur Ausser-Haus-Verpflegung fest. Der Bereich wachse überdurchschnittlich, sagte Brabeck.
Auch E-Commerce spiele eine immer wichtigere Rolle. Zwar seien die wichtigsten Marken von Nestlé im Internet vertreten, und der Kontakt mit den Kunden bestehe, doch könne man den Bereich noch ausbauen.
Brabeck sprach in diesem Zusammenhang die Bildung einer Internetfirma an, an der die Konkurrenten auch beteiligt sein würden. Der Verkauf könnte so effizienter, der Einkauf preiswerter gestaltet werden.

(klei/sda)