Nach drei Boom-Jahren gehts im Tourismus wieder abwärts

Die Binnennachfrage nimmt um 1,6 Prozent ab, jene der ausländischen Gäste sogar um 2,9 Prozent, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) und BAK Basel Economics mitteilten. Hier wirkt sich bereits die Abkühlung der Weltwirtschaft aus.

Es werde schwierig, es bestehe aber kein Grund zur Panik, sagte Schweiz-Tourismus-Chef Jürg Schmid. Die Branche stockt nun ihre Werbeausgaben für die Winter-Saison auf. Für das Marketing in den Hauptstädten der wichtigsten Märkte Europas werden in diesem Jahr 19,5 Mio. Fr. aufgeworfen, verglichen mit 18 Mio. Fr. im Vorjahr.

Auswirkungen der Finanzkrise

Gleichwohl dürften bis zur Sommersaison die Auswirkungen der weltweiten Finanzkrise durchschlagen, wie das SECO und BAK Basel Economics konstatieren. Die Branche leidet zudem unter dem schwachen Euro, der Ferien in der Schweiz verteuert. Zwei Drittel aller ausländischen Feriengäste stammen aus dem Euro-Raum.

Für das gesamte Tourismusjahr 2009 ist ein Rückgang bei den Übernachtungen von 3,0 Prozent zu erwarten. Vor allem fehlen Touristen aus dem Ausland (-4,0 Prozent). Die Binnennachfrage dürfte dank der robusteren Schweizer Wirtschaft aber weniger stark sinken.

Der Negativtrend setzt sich gemäss der Prognose auch 2010 fort - wenn auch in geringerem Ausmass (-1,4 Prozent). Eine Rückkehr auf den Wachstumspfad wird erst für das Tourismusjahr 2011 erwartet ( 1,3 Prozent).

Der Blick zurück ist dagegen erfreulicher: Im Tourismusjahr 2008 erreichte die Schweizer Hotellerie ihr bestes Ergebnis aller Zeiten. Die Nachfrage stieg um 4,5 Prozent und erreichte mit rund 37 Millionen Hotelübernachtungen einen historischen Höchststand.

(tri/sda)