Milliarden-Vermögen mit Nazi-Vergangenheit

Die Quandts besassen damals unter anderem die Accumulatoren-Fabrik Aktiengesellschaft (AFA), die heute als VARTA Batterie AG bekannt ist. Die Gesellschaft ist nicht mehr in Besitz der Familie.

Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge

Klattens Grossvater Günther Quandt und Vater Herbert Quandt beuteten unter den Nationalsozialisten tausende Zwangsarbeiter, Häftlinge aus Konzentrationslagern und Kriegsgefangene aus. Viele davon starben. Dennoch gelang es den Quandts, sich den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen zu entziehen.

Günther Quandt wurde zwar 1946 verhaftet und anderthalb Jahre lang interniert, die Richter stuften ihn jedoch nur als Mitläufer ein und liessen ihn laufen. Die Familie durfte ihr Vermögen behalten. Am 2000 gegründeten Fonds für die Entschädigung von Zwangsarbeitern beteiligten sich aber Firmen der Quandts.

Günther Quandt war bereits 1933 - kurz nach der Machtergreifung Adolf Hitlers - Mitglied der NSDAP geworden. Schon vorher hatte er die Nazi-Partei mit Geld unterstützt.

1937 ernannten ihn die Nazis zum Wehrwirtschaftsführer - ein Titel, mit dem Leiter rüstungswichtiger Betriebe bezeichnet wurden. Er sass auch in den Aufsichtsräten der Deutschen Bank, von Daimler-Benz oder von AEG.

Mit der späteren Frau Goebbels verheiratet

Die Familie Quandt war auch persönlich mit Nazi-Grössen verbandelt. So war Günther Quandt bis 1929 mit Magda Ritschel verheiratet, die 1931 den späteren Propagandaminister Joseph Goebbels heiratete. Mit Goebbels hatte Magda sechs Kinder.

Der Sohn Quandts und Magdas, Harald, wurde ebenfalls von Goebbels erzogen. Allerdings hatten Quandt und Goebbels unter anderem Streit wegens des Sorgerechts.

Von den Kindern überlebte nur Harald den Krieg. Das Ehepaar Goebbels ermordete am 1. Mai 1945 in Berlin seine sechs Kinder und beging anschliessend Selbstmord.

(tri/sda)