Migrosbank läutet neue Hypothekarzinsrunde ein

Die Migrosbank weist ein Volumen an Hypotheken von 20 Mrd. Fr. aus. Mit 70 Prozent machen allerdings die Festhypotheken den Löwenanteil aus. In der Vergangenheit hat sie oft die Hypozinsrunden eingeläutet.

In Zeiten sinkender Leitzinsen wollte die Migrosbank den Zinsvorteil möglichst schnell an die Kunden weitergeben, wie Harald Nedwed, Präsident der Geschäftsleitung, erklärt.

Veränderte Situation

Nun hat sich die Situation mit der Zinswende durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) verändert. Doch auch in diesem Fall könnte die Konkurrenz der Migrosbank bald nachziehen.

So schliesst die Zürcher Kantonalbank nicht aus, dass sie in den nächsten drei Monaten den variablen Hypozinssatz ebenfalls erhöht, wie Sprecher Roman Oberholzer sagte. Gegenwärtig betragen die variablen Hypozinsen der ZKB, die ein Volumen an Hypotheken von 49 Mrd. Fr. ausweist, 3 Prozent.

Auch andere Institute wie die Waadtländer Kantonalbank und die Raiffeisenbanken beobachten zurzeit den Markt. Ein Entscheid über eine baldige Erhöhung der variablen Hypozinsen sei aber noch nicht gefallen, sagt Raiffeisen-Sprecher Franz Würth. Der Hypothekenbestand der Raiffeisen beträgt 84 Mrd. Franken.

HEV skeptisch

Skeptisch nach der Ankündigung der Migrosbank gibt sich der Schweizerische Hauseigentümerverband (HEV). Er hoffe nicht, dass jetzt eine neue Zinsrunde eingeläutet werde, sagte HEV-Direktor Ansgar Gmür. Für den privaten Konsum und die Konjunktur wäre das ein falsches Signal.

Wie die Hauseigentümer fordert auch der Mieterverband Zurückhaltung bei den variablen Hypozinsen - vor allem von den Kantonalbanken. Ein Aufschlag von 0,25 Prozentpunkten bei den variablen Hypozinsen kann zu Mieterhöhungen von bis zu 3 Prozent führen, wie Regula Mühlebach vom Schweizerischen Mieterinnen- und Mieterverband erklärt.

(bert/sda)