Mieterverband will Sanierung von Wohnungen ohne Mietzinserhöhung

publiziert: Dienstag, 17. Jun 2008 / 14:44 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 17. Jun 2008 / 16:19 Uhr

Bern - Der Mieterverband fordert Sanierungen von schlecht isolierten Mietliegenschaften, ohne dass die Mietzinse danach stark ansteigen. Die Mieter sässen gleich doppelt am kürzeren Hebel: Sie zahlten entweder hohe Nebenkosten oder Mietaufschläge.

Die sanierungsbedürftigen Gebäude wurden vor 1980 gebaut und noch nie umfassend saniert. (Archivbild)
Die sanierungsbedürftigen Gebäude wurden vor 1980 gebaut und noch nie umfassend saniert. (Archivbild)
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Wegen des teureren Heizöls müssten die Mieterinnen und Mieter auf der Jahresabrechnung von Ende Juni mit bis zu 40 Prozent höheren Nebenkosten rechnen, schreibt der Schweizerische Mieterinnen- und Mieterverband in einer Mitteilung.

Nach dessen Berechnungen müssten in der Schweiz mindestens 40 Prozent aller Wohnungen, also 1,4 Millionen Wohnungen, saniert werden. Die Kosten für eine Minergiesanierung würden im günstigsten Fall rund 70'000 Franken pro Wohnung betragen.

Förderprogramme notwendig

Die sanierungsbedürftigen Gebäude wurden vor 1980 gebaut und noch nie umfassend saniert. Vor allem die schlecht isolierten Mietliegenschaften der 60er und 70er Jahre müssten wirkungsvoll renoviert werden können, ohne dass die Mietzinse stark ansteigen, fordert der Mieterverband.

Notwendig seien deshalb Förderprogramme für mehr Energieeffizienz. Sie seien wichtig, um Anreize zu schaffen und gleichzeitig die hohen Mietzinsaufschläge wegen Sanierungen abzufedern, heisst es.

Laufende Programme wie etwa das Gebäudeprogramm der Klimarappenstiftung beachteten nicht, wer gefördert werde. Zuschüsse erhalte, wer energetische Auflagen einhalte und nicht unbedingt, wer wirtschaftlich darauf angewiesen wäre.

HEV: «Abstrus»

Als unsinnig und «abstrus» bezeichneten der Hauseigentümerverband (HEV) die Forderungen. Genauso unsinnig wäre es vom Eigentümer eines geleasten Fahrzeugs zu verlangen, dass dieser auf eigene Kosten die Umrüstung für einen sparsameren Verbrauch übernehme, teilte der HEV mit.

Es sei sachgerecht, wenn die Sanierungskosten auch von den Bewohnern bezahlt werden. Genauso selbstverständlich sei es, dass die Heizkosten vom Mieter bezahlt würden, denn dieser verursache sie schliesslich.

(fest/sda)

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