MG Rover meldet Konkurs an

Industrieministerin Patricia Hewitt sagte auf einer Pressekonferenz, SAIC sei nicht von der Zahlungsfähigkeit von MG Rover überzeugt gewesen. Der von der britischen Regierung angebotene Überbrückungskredit von 100 Millionen Pfund (225 Mio. Franken) habe dem chinesischen Konzern nicht ausgereicht.

Deswegen habe die Konzernführung von MG Rover den Konkursverwalter angerufen. Die Fusion mit SAIC hatte als vorerst letzte Rettung für den angeschlagenen britischen Konzern gegolten. Ministerin Hewitt sagte: "Jedem war klar, dass die Partnerschaft mit SAIC ausschlaggebend für die Zukunft von MG Rover war."

Ein SAIC-Sprecher sagte, sein Konzern habe als Vorbedingung für eine Fusion verlangt, dass die Zahlungsfähigkeit von MG Rover für mindestens zwei Jahre gesichert sein müsse. Dies sei auch durch den Überbrückungskredit nicht gewährleistet gewesen.

Britische Regierung unter Druck

Die britische Regierung stand vor der Parlamentswahl im Mai unter beträchtlichem Druck, ein Scheitern des Deals mit SAIC zu verhindern. Sie fürchtet Stimmenverluste in Mittelengland, wo Rover in seinem Hauptwerk in Longbridge bei Birmingham rund 6000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.

Die britische Regierung will nun die Zulieferer des vom Bankrott bedrohten Autobauers Rover unterstützen. Das Nothilfepaket beläuft sich auch über 40 Mio. Pfund (90 Mio. Schweizer Franken). Industrieministerin Patricia Hewitt sagte in einem BBC-Interview, mit diesem Geld solle die Zukunft der Zulieferunternehmen sichergestellt werden. Zusammen beschäftigen sie schätzungsweise 15 000 bis 20 000 Menschen.

Rover ist der letzte unabhängige Autobauer in Grossbritannien und stand schon mehrfach kurz vor der Pleite. Das Unternehmen war im Jahr 2000 durch eine Gruppe britischer Geschäftsleute gerettet worden, die das Unternehmen vom BMW-Konzern übernommen hatte. Im Jahr 1904 hatte MG Rover sein erstes Auto produziert.

(fest/sda)