Lehren aus dem Lothar-Sturm

publiziert: Dienstag, 9. Nov 2004 / 13:57 Uhr

Bern - Der Orkan Lothar von Ende 1999 war weder ökologisch noch wirtschaftlich eine Katastrophe. Gleichwohl hat das BUWAL daraus Lehren gezogen. Eine davon: Man wird sich an tote, kahle und umgestürzte Bäume gewöhnen müssen.

Auch umgestürzte Bäume gehören zum natürlichen Waldbild.
Auch umgestürzte Bäume gehören zum natürlichen Waldbild.
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Am 26. Dezember 1999 hinterliess Lothar mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 180 km/h eine Spur der Verwüstung im Schweizer Wald. Aus ökologischer Sicht war er aber keine Katastrophe, wie das Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL) mitteilt.

Auch wirtschaftlich fielen die Lothar-Schäden geringer aus als vermutet. Betroffen waren 3 bis 4 Prozent des Holzvorrates im Wald. Eine kleine Zahl von Waldbesitzern traf es allerdings hart, öffentliche stärker als bäuerliche. Schaden entstand vor allem dadurch, dass der Markt mit Sturmholz überschwemmt wurde und die Preise um rund ein Drittel sanken.

Ein harmloses Ereignis war Lothar trotzdem nicht. Unter anderem erinnert das BUWAL daran, dass beim Aufräumen 2000 im Wald 16 Menschen ums Leben kamen.

Die erste Lehre, die es laut BUWAL aus Lothar zu ziehen gilt, ist eine verstärkte Prävention: Gefördert werden sollen naturnahe gemischte Wälder, weil sie weniger durch Schadstoffe geschwächt werden, Stürmen besser trotzen und minder dem Borkenkäfer ausgeliefert sind.

Als sinnvoll erachtet das BUWAL, Sturmholz vermehrt im Wald liegen zu lassen. Umgestürzte Bäume könnten zusammen mit dem Restbestand noch immer einen Teil der Schutzfunktion übernehmen. Dieser Vorteil sei allerdings gegen das Risiko abzuwägen, dass sich in den geworfenen Fichten der Borkenkäfer vermehrt.

Seit Lothar wird ausserdem in der Schweiz Energieholz intensiver genutzt, wie das Bundesamt für Energie (BFE) mitteilte. Das Subventionsprogramm Lothar stiess auf grosses Interesse. Wie nachhaltig das Lothar-Programm wirkt, wird sich laut BFE jedoch erst in den kommenden Jahren zeigen.

(fest/sda)

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