Kurssprung an US-Börsen nach Fed-Zinssenkung

An den Märkten wurde dies positiv als Schritt interpretiert, um eine Ausweitung der Krise auf die Gesamtwirtschaft zu verhindern. Zuvor hatten bereits unerwartet starke Quartalszahlen der Lehman Brothers Hoffnungen auf eine Eindämmung der Subprime-Krise genährt.

Für gute Stimmung sorgten auch positive Inflationsdaten. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte beendete den Handel um 2,51 Prozent im Plus bei 13'739 Punkten.

Im Verlauf hatte er sich zwischen 13'739 und 13'403 Stellen bewegt. Der breiter gefasste S&P-500-Index legte 2,92 Prozent auf 1519 Zähler zu. Der Index der Technologiebörse Nasdaq lag 2,71 Prozent im Plus bei 2651 Stellen.

Deutlicher als erwartet

Die Fed senkte den wichtigsten Leitzins um 50 Basispunkte auf 4,75 Prozent. «Die Senkung ist deutlicher ausgefallen als erwartet. Und sie wird als eine gewisse zusätzliche Hilfe für die Wirtschaft angesehen», sagte Tom Bentz von BNP Paribas Futures. Der Euro kletterte nach der Senkung des Zinses auf einen neuen Rekordstand von 1,3972 Dollar.

Vor dem Zinsentscheid wurden die US-Erzeugerpreise bekannt gegeben, die im August zum Vormonat um 1,4 Prozent und damit stärker als erwartet sanken.

Vor allem Finanztitel

Vor allem Finanztitel gewannen nach der Fed-Entscheidung: Der Kurs der Investmentbank Lehman Brothers schoss um zehn Prozent in die Höhe.

Zur Erleichterung der Börsianer ist die Bank offenbar nicht so stark von der Hypothekenkrise betroffen wie befürchtet: Das Institut erwirtschaftete im abgelaufenen Quartal trotz deutlicher Abschreibungen bei Hypotheken mehr Gewinn als von Analysten erwartet.

Die Aktie von Goldman Sachs gewann 6,91 Prozent auf 200,57 Dollar, die von Merrill Lynch 3,9 Prozent auf 75,69 Dollar.

Anteilsscheine des US-Baufinanzierers Accredited Home Lenders verbilligten sich hingegen, nachdem er zuvor einen hohen Verlust im ersten Geschäftsquartal gemeldet hatte. Die Aktie gab 4,86 Prozent nach.

An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,65 Milliarden Aktien den Besitzer. 3033 Werte legten zu, 341 gaben nach und 60 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,1 Milliarden Aktien 2349 im Plus, 650 im Minus und 114 unverändert.

An den US-Kreditmärkten fielen die zehnjährigen Staatsanleihen um 2/32 auf 102-5/32. Sie rentierten mit 4,476 Prozent. Die 30-jährigen Bonds sanken um 27/32 auf 103-28/32 und hatten eine Rendite von 4,755 Prozent.

(smw/sda)